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Paulus, Eduard [Editor]; Hartmann, ... [Compiler]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 55): Beschreibung des Oberamts Brackenheim: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, drei lithogr. Ansichten und einem Grundriß — Stuttgart, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.11584#0432
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410

Ortsbeschreibung.

trifft, so besteht cin guter Mittelstand unter ihnen, indem die ver-
möglichere Klasse etwa 60 Morgen, die mittlere 30 Morgen und die
minder bemittelte 1 Morgen Grundeigenthum besitzt. Das Besitz-
thum des Grafen von Neipperg beträgt auf der Markung 300 Mor-
gen Aecker, Wiefen und 1800 Morgen Waldungen; die parcellirten
Güter sind mit Ausnahme ver Weinberge verpachtet und die Wal-
dungen werden von dem gräflichen Revierförster bewirthschaftet. Auf
angrenzenden Markungen haben mit Ausschluß der Gutsherrschaft die
Ortsbürger 246 Morgen meist Weinberge. Außer den gewöhnlichen
Kleingewerben, die mit wenig Ausnahmen nur den örtlichen Bedürf-
nissen dienen, nennen wir eine bedeutende Rothgerberei, eine Ziegelei
mit Kalkbrennerei, 7 Schildwirthschaften, 2 Bierbrauereien mit Wirth-
schaften, 4 Kaufläden, 2 Zuckerbäckereien und außerhalb Etters 3
Miihlen, die obere Mühle mit 2 Mahlgängen, einem Gerbgang,
einer Hanfreibe und einer Gipsstampfe, die Schnellermühle mit 2
Mahlgängen und einem Gerbgang und die untere Mühle mit 2 Mahl-
gängen, einem Gerbgang und einer Hanfreibe. Jm übrigen zählt
die Stadt nach dem Stand von 1873 folgende mechanische Künst-
lcr und Handwerker:

Meist. Geh. Meist. Geb.

Bäcker.6 — Nagelschmiede ... 2 3

Barbiere .... 1 — Nätherinnen ... 5 —

Buchbinder ... 2 — Sattler .... 2 —

Drechsler .... 2 — Schäfer .... 2 3

Färber..... 1 — Schloffer .... 4 —

Flaschncr .... 2 2 Schmiede .... 4 2

Glaser.3 — Schneider .... 5 3

Hafner.2 2 Schreiner .... 6 3

Hutmacher ... 1 — Schuster .... 6 3

Korbmacher ... 2 — Tuchmacher - - , - 1 1

Küfer und Kübler . 8 2 Uhrmacher ... 1 —

Landfuhrleute ... 1 — Wagner .... 4 2

Maurer u. Steinhauer 5 7 Zimmerleute ... 4 4

Metzger .... 6 —

Die Leineweberei wird von 11 Meiftern auf 16 Stühlen
betrieben.

Die sehr ausgedehnte Markung, welche westlich an das Groß-
herzogthum Baden nnd östlich an die badische Enklave Schluchtern
grenzt, hat mit Ausnahme des Heuchelbergs eine wellig hügelige,
von mäßig eingefurchten Thälchen und Rinnen vielfältig durchzogene
Lage und im allgemeinen einen mittelfruchtbaren leichten Lehmboden,
bei dem sich gegen den Heuchelberg hin die aus unterem Keuper-
mergel bestehende Unterlage mehr und mchr geltend macht und in
einen ctwas schweren Thonboden übergeht. Auch an den bedeuten-
 
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