Neckarsulm.
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iu Orduuug zu briugeu. Das Holz für deu eigeuen Bedarf des Schult-
heißeu muß iu der Frohu gehaueu uud geführt werdeu, uicht aber was
derselbe vertaufeu will. Burgermeister und Gericht mögeu aufs Rath-
haus gehen uud zecheu oder andere ehrliche Sacheu zu verrichten uud mit
fchreiben auch andrer ihrer Noihdurft sich ihres Stadtschreibers gebraucheu,
auch ihrc Beschwerdeu dem Hauskommenthur oder H. uud T.-Meister
selbst jederzeit vorbriugeu, uugescheut des Schultheißeu oder Kellers uud
ohue daß diese zu jeder Versammlung erst ihre Ginwilliguug gebeu
müßteu. Weuu aber Gericht gehalteu wnrd und wichtige Häudel zu
verrichteu vorsällt, so soll jedesmal der Schultheiß beiwohueu uud mit-
haudelu. Weuu der Keller vou Herrschaftswegeu einer Frohu bedarf,
ioll er dies dem Burgermeister anzeigen uud uach der alteu Orduuug
uud Ausweisuug der Tafel uud Verzeichuis verfahren werdeu, damit
teiner mehr als die auderu beschwerl werde. Der Schultheiß soll nur
vou der Wacht und Heppeudienst^) frei seiu, sonst aber uach Auzahl
seiuer Güter gleich deu Anderu frohnen. Der Keller darf Heu und
Obst vom Scheuerberg nicht in der Frohn führen lassen, sondern das
liegt wie vor Alters den Hofleuteu ob, welche die Sickiuger Güter
bauen. Der Schultheitz hatte die Stadtschlüssel alleiu an sich genommen,
nach seincm Gefalten zu schließeu uud zu öfsneu, was der Burgerschaft
fast schimpflich uud vcrtleinerlich schien; es wird uun bestimmt, daß
Schultheiß uud Burgermeister mitciuander die Schlüssel der Stadtthore
in Händen haben uud keiner ohne den auderu schließen oder öfsnen
sollen; wenu aber die Herrschaft zu Neckarsulm ist, sollen ihr auf Er-
sorderu die Schlüssel überautwortet werdeu.-Die iu der bäurischen
Aufruhr aufgerichtete Verschreibuugen ihrer Vorfahren wünschten sie
kassirt und zrrrückgcgeben, dieselbe sollen aber dergestalt in ihren Würden
bleiben, nemlich weil die vou Neckarsulm bisher zu Rath, Gericht und
anderu ehrbareu Aemtern uud Händeln gebraucht und für tauglich an-
geseheu wordeu siud, sollen sie auch vou Jedermauu uuaugetastet bleiben
und wer ihnen etwas verkleinerliches vorwirft, soll die lluguade der
Herrschaft zu empsinden bekommen. Endlich werden die Gerichtspersouen,
uach ihrer Bitte, des Heppeudienstes in Gnadeu eutlasseu, aber die er-
beteueu 2 Wägelein Holz jährlich werden abgeschlagen. Tiesen Be-
gnadigungsbrief crhalten Burgermeister, Gericht uud gemeine Stadt
'Neckarsulm, doch dem H. uud T.-Meisterthum, seiueu Regalien, Hoheiten
nud Obrigkeiten ohne Nachtheil.
Jm 16. Jahrhundert nach dem Baucrnkrieg wurde das in
Erlenbach (s. d.) zusammentretende, aus je 1 — 2 Gemeinde-
räthen der Amtsorte bestehende Halsgericht für das Amt Scheuer-
berg nach Neckarsulm verlegt und rvahrscheinlich unter genauere
Aufsicht der laudesherrlicheu Regierung genommen.
Au Gesällen bezog lehtere aus der Stadt um 1600 jährlich:
an Geld 179 Gulden 4 Schill., 1^2 Pfenn.; je 46 Blalter
Korn und Haber; 14 Fuder, 11 Eimer, 6V2 Viertel Wein
(außer der Keltergerechtigkeit und etlichcn Berg- und Neugereute-
^) — Traubeu schueideu mit der Heppe, schwnb. Hape?
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iu Orduuug zu briugeu. Das Holz für deu eigeuen Bedarf des Schult-
heißeu muß iu der Frohu gehaueu uud geführt werdeu, uicht aber was
derselbe vertaufeu will. Burgermeister und Gericht mögeu aufs Rath-
haus gehen uud zecheu oder andere ehrliche Sacheu zu verrichten uud mit
fchreiben auch andrer ihrer Noihdurft sich ihres Stadtschreibers gebraucheu,
auch ihrc Beschwerdeu dem Hauskommenthur oder H. uud T.-Meister
selbst jederzeit vorbriugeu, uugescheut des Schultheißeu oder Kellers uud
ohue daß diese zu jeder Versammlung erst ihre Ginwilliguug gebeu
müßteu. Weuu aber Gericht gehalteu wnrd und wichtige Häudel zu
verrichteu vorsällt, so soll jedesmal der Schultheiß beiwohueu uud mit-
haudelu. Weuu der Keller vou Herrschaftswegeu einer Frohu bedarf,
ioll er dies dem Burgermeister anzeigen uud uach der alteu Orduuug
uud Ausweisuug der Tafel uud Verzeichuis verfahren werdeu, damit
teiner mehr als die auderu beschwerl werde. Der Schultheiß soll nur
vou der Wacht und Heppeudienst^) frei seiu, sonst aber uach Auzahl
seiuer Güter gleich deu Anderu frohnen. Der Keller darf Heu und
Obst vom Scheuerberg nicht in der Frohn führen lassen, sondern das
liegt wie vor Alters den Hofleuteu ob, welche die Sickiuger Güter
bauen. Der Schultheitz hatte die Stadtschlüssel alleiu an sich genommen,
nach seincm Gefalten zu schließeu uud zu öfsneu, was der Burgerschaft
fast schimpflich uud vcrtleinerlich schien; es wird uun bestimmt, daß
Schultheiß uud Burgermeister mitciuander die Schlüssel der Stadtthore
in Händen haben uud keiner ohne den auderu schließen oder öfsnen
sollen; wenu aber die Herrschaft zu Neckarsulm ist, sollen ihr auf Er-
sorderu die Schlüssel überautwortet werdeu.-Die iu der bäurischen
Aufruhr aufgerichtete Verschreibuugen ihrer Vorfahren wünschten sie
kassirt und zrrrückgcgeben, dieselbe sollen aber dergestalt in ihren Würden
bleiben, nemlich weil die vou Neckarsulm bisher zu Rath, Gericht und
anderu ehrbareu Aemtern uud Händeln gebraucht und für tauglich an-
geseheu wordeu siud, sollen sie auch vou Jedermauu uuaugetastet bleiben
und wer ihnen etwas verkleinerliches vorwirft, soll die lluguade der
Herrschaft zu empsinden bekommen. Endlich werden die Gerichtspersouen,
uach ihrer Bitte, des Heppeudienstes in Gnadeu eutlasseu, aber die er-
beteueu 2 Wägelein Holz jährlich werden abgeschlagen. Tiesen Be-
gnadigungsbrief crhalten Burgermeister, Gericht uud gemeine Stadt
'Neckarsulm, doch dem H. uud T.-Meisterthum, seiueu Regalien, Hoheiten
nud Obrigkeiten ohne Nachtheil.
Jm 16. Jahrhundert nach dem Baucrnkrieg wurde das in
Erlenbach (s. d.) zusammentretende, aus je 1 — 2 Gemeinde-
räthen der Amtsorte bestehende Halsgericht für das Amt Scheuer-
berg nach Neckarsulm verlegt und rvahrscheinlich unter genauere
Aufsicht der laudesherrlicheu Regierung genommen.
Au Gesällen bezog lehtere aus der Stadt um 1600 jährlich:
an Geld 179 Gulden 4 Schill., 1^2 Pfenn.; je 46 Blalter
Korn und Haber; 14 Fuder, 11 Eimer, 6V2 Viertel Wein
(außer der Keltergerechtigkeit und etlichcn Berg- und Neugereute-
^) — Traubeu schueideu mit der Heppe, schwnb. Hape?