Gundelsheün.
379
alldn Herausgeber des ersteu gedruckten evangelischeu Katechis-
mus, 1534 Stadtpfarrer iu Herreuberg, 1537 in Cannstatt,
ea. 1543 wieder Hofprediger bei H. Ulrich, der sich alltäglich
eine Morgenpredigt von ihm halteu ließ uud ihn auch während
des Jnterims behielt. Gr. starb 22. April 1557 mit Hintcr-
lassung einer armen Witwe, für welche Brenz bei Herzog Christoph
Aürsprache that. Stälin 4, 469. 476. Pressel, ^neeäota
Lrontiana S. 434 ff.
2. Jakob Leutz, eiue der hervorragendeu Persöulichkeiten
des Bauernkriegs. Nach dem frühen Tode seiner Frau ging er
nach Rom, ward dort Priester und sang um 1522 feine erste
Messe in Gnndelsheim. Als Psarrverweser von Winzenhofen
au der Jagst schlug er sich zu den aufständischen Bauern und
wnrde ihr oberster Feldschreiber. Bei Weinsberg hörte er den
unglücklichen Grafen Helfenstein Beichte und nahin ihm sein
Paternoster, das er nun selber am Arme trug. Nach der Uuter-
drückung des Ausruhrs eutkam er und trat unter dem Namen
Hans Iakob als Trabaut in hessische Dienste. Bald erkannt,
mußte er 1529 auch hier fliehen. Von seinem weiteren Schick-
sal ist nichts bekannt. Oechsle, Beitr. z. Gesch. d. Bauernkr.
S. 107.
Auf auswärtigen Universitüten sinden sich seit dem 15. Jahr-
hundert ziemlich viele Jünglinge „von Gundelsheim." Ob alle
oder welche von ihnen unsprem G. augehören, wagen wir nicht
zu entscheiden. Doch weist das bei allen außer den beiden ersten
angefügte: G. in der Diözese Würzburg wohl uuzweideutig auf
uuser G.
Ju Heidelberg siud immatrikulirt: Peter Hyelker 1439,
Peter Starck 1463, Iloinr. Tapieiclo (Steiumetz) 1478, Pankraz
Hug und Jak. Merz 1483, Bruder Michael Ruß 1484, Eu-
charius Scriptoris 1494, Johs. Stecher 1495, Georg Mertz
1497, Herbold Dyel 1499, Hartmaun v. G. und Joh. Löblin
1503, Konrad v. G. 1504, Heinr. Merz 1505, Melchior Merz
1517, Johs. nnd Nikol. Kemmerer 1519, Kasp. Greth (!) 1520,
Balth. Dyrle äo (4. oircm Hoellarum 1542. Jn Erfurt:
Wolfg. Vierle 1503, Mich. Hipper 1513. Jn Basel: Philipp
v. G. 1504 (s. o.). Jn Tübingen: Bruder Nikol. Swab äs
6mnä6l8tain (— llain, heim?) Bacealaureus von Heidelberg
1490; Bruder Ulrich v. G., Benediktiner 1509. Jn Straß-
burg: Georg Rud. Rampacher, OunäolZlleinia.-Ua.la.tinu^, pllilos.
stuä., 1628.
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alldn Herausgeber des ersteu gedruckten evangelischeu Katechis-
mus, 1534 Stadtpfarrer iu Herreuberg, 1537 in Cannstatt,
ea. 1543 wieder Hofprediger bei H. Ulrich, der sich alltäglich
eine Morgenpredigt von ihm halteu ließ uud ihn auch während
des Jnterims behielt. Gr. starb 22. April 1557 mit Hintcr-
lassung einer armen Witwe, für welche Brenz bei Herzog Christoph
Aürsprache that. Stälin 4, 469. 476. Pressel, ^neeäota
Lrontiana S. 434 ff.
2. Jakob Leutz, eiue der hervorragendeu Persöulichkeiten
des Bauernkriegs. Nach dem frühen Tode seiner Frau ging er
nach Rom, ward dort Priester und sang um 1522 feine erste
Messe in Gnndelsheim. Als Psarrverweser von Winzenhofen
au der Jagst schlug er sich zu den aufständischen Bauern und
wnrde ihr oberster Feldschreiber. Bei Weinsberg hörte er den
unglücklichen Grafen Helfenstein Beichte und nahin ihm sein
Paternoster, das er nun selber am Arme trug. Nach der Uuter-
drückung des Ausruhrs eutkam er und trat unter dem Namen
Hans Iakob als Trabaut in hessische Dienste. Bald erkannt,
mußte er 1529 auch hier fliehen. Von seinem weiteren Schick-
sal ist nichts bekannt. Oechsle, Beitr. z. Gesch. d. Bauernkr.
S. 107.
Auf auswärtigen Universitüten sinden sich seit dem 15. Jahr-
hundert ziemlich viele Jünglinge „von Gundelsheim." Ob alle
oder welche von ihnen unsprem G. augehören, wagen wir nicht
zu entscheiden. Doch weist das bei allen außer den beiden ersten
angefügte: G. in der Diözese Würzburg wohl uuzweideutig auf
uuser G.
Ju Heidelberg siud immatrikulirt: Peter Hyelker 1439,
Peter Starck 1463, Iloinr. Tapieiclo (Steiumetz) 1478, Pankraz
Hug und Jak. Merz 1483, Bruder Michael Ruß 1484, Eu-
charius Scriptoris 1494, Johs. Stecher 1495, Georg Mertz
1497, Herbold Dyel 1499, Hartmaun v. G. und Joh. Löblin
1503, Konrad v. G. 1504, Heinr. Merz 1505, Melchior Merz
1517, Johs. nnd Nikol. Kemmerer 1519, Kasp. Greth (!) 1520,
Balth. Dyrle äo (4. oircm Hoellarum 1542. Jn Erfurt:
Wolfg. Vierle 1503, Mich. Hipper 1513. Jn Basel: Philipp
v. G. 1504 (s. o.). Jn Tübingen: Bruder Nikol. Swab äs
6mnä6l8tain (— llain, heim?) Bacealaureus von Heidelberg
1490; Bruder Ulrich v. G., Benediktiner 1509. Jn Straß-
burg: Georg Rud. Rampacher, OunäolZlleinia.-Ua.la.tinu^, pllilos.
stuä., 1628.