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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0170
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PoMischcr Iujland.

151

sächlich aus St. Galler Urkunden bekannt, bilbete ihrem ganzen
Umfange nach ein kleines Herzogthum; in ihr war die im Jahre
748 mit Theutbald gestürzte gottfriedische Herzogsfamilie vorzugsweise
begütert, und es bekleideten deren Mitglieder nicht selten die Gau-
grafenwürde in der Baar. So erscheint nach einer Urkunde Loin
27. März 793 Graf Berthold als Schenker von Gütern zu Neckar-
burg, Dietingen, Dormettingen, Gößlingen, Täbingen, Hausen am
Thann (?), Villingen (?) an das Kloster St. Gallen, und im Jahre
802 mit seiner Mutter Raginsind als zu Deißlingen anwesend, so-
wie schon früher, im Jahre 786, Gr. Gerold (ch 799), durch seine
Mutter Jmma ebensalls ein Angehöriger dieser Familie und durch seine
Schwester Hildegard Schwager des mit besonderer Liebe an ihm hän-
genden Kaisers Karl des Großcn, als Schcnker von Gütern zu Dietin-
gen, Dormettingen, Dunningen an dasselbe Kloster, wobei indeß dahin-
gestellt bleibt, von welcher Seite er dieselben ererbt hatte. Außerdem
werden genannt im I. 792 ein Gr. Ratolf, im I. 994 ein Gr. Hilde-
bald. (Stälin l, 243. 246. 284. 329. 334. Wirt.Urk.-B. 1,44.34.
43. 231. Zum I. 802: Wartmann Urk.-B. der Abtei St. Gallen 1,
160.) Gegen Ende des 10. Jahrh. treffen wir im Oberamt begütert die
berühmte Hadwig (ch 994), Gemahlin des Herzogs Burkhard 11.,
Tochter Herzog Heinrichs von Bayern, Nichte K. Ottos I.: sie schenkte
dem Kl. Petershausen das Gut Epfendors (O.-A. Oberndorf) mit Zu-
gehörden zu Bösiugen, Herrenzimmern und Jrslingen, ein Besitz, welchen
K. Otto III. den 4. Novbr. 994 diesem Klosier übergab (Wirt. Urk.-
B. 1, 231.). Endlich erscheint schon zur Karolingerzeit zu Nottweil
königliches Kammergut, ohne Zweifel ein Theil der Beute, welche die
Bezwingung Alemanniens, die Niederwerfung Theutbalds, den Franken-
fürsten einbrachte (s. auch untcn Dunningen, Feckenhausen, Schwenningen),
und eine königliche Pfalz.

Die Ncihenfolge, nach welcher die wichtigeren Ortsnainen in der
Geschichte nach ächten Urkunden, beziehnngsweise unverdächtigen Oucllen
auftreten, ist folgende: Rottweil 7 71 (?; 792); Flötzlingen 779; Die-
tingen, Dormettingen, Dunningen 786 ; Neckarburg, Gößlingen, Tä-
bingen, Hausen am Thann (?; 1253), Villingen, (?; 1278) 793;
Deißlingen 802; Schwenningen 817; Stetten 882; Feckenhausen 902;
Bösingen, Herrenzimmern, Jrslingen 994; Hausen ob. Rottweil
1090 (?; 1179); Roßwangen 1094; Göllsdorf uni 1099; Dottern-
hausen um 1112; Neukirch (1120), 1137; Hochmauern um 1150;
Neusra 1179 (?; 1809); Schömberg, Bernburg 1222; Lauffen 1248;
Vaihingen, Sonthof 1262; Wellcndingen 1264; Böhringen, Daut-
mergen 1275; Zepfenhan 1281; Zimmern ob Rottweil 1283;
 
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