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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0495
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Lackkndorf.

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nczucht wird nicht getricben, und sämtliche Ferkel von außen einge-
führt und meist sür den eigcuen Bedarf ausgemästet.

Dic Fischerei ist unbedeutend und das Fischwasser der Eschach
gehört von der Brücke bis an die Markung Stetten dem Freiherrn
von Jfflinger Granegg, von der Brücke bis an die Markung Dunningen
der Gemeinde; letztere hat ihren Antheil um 1 fl. jährlich verpachtet.
Es kommen hauptsächlich Weißfische, zuweilen auch Aale und Hechte vor.

Eine Familienstiftung des srüheren Exconventualen Dominikus
Moßbacher mit ursprünglich 1700 fl., jetzt 2600 fl., ist vorhanden,
deren Zinsen für Srme Angehörige der Moßbacher'schen Familie ver-
wcndet werden.

Von Spuren aus früher Vorzeit nennen wir die theilweise
noch gut erkcnubare römische Heerstraße von Rottweil nach Hochmös-
singen, sie bcrührt unter der Bencnnung „Hochstraße" den nordöstlich-
sten Theil der Markung. Jn dem Händelbrunner Harzwald bcfinden
sich zwei altgermanische Grabhügel, beide wurden geöffnet und in dem
eincn Ueberreste eines menschlichen Skelets ncbst Schädel nnd Bruch-
stücken von thöneruen Gefäßen, in dein anderen ebenfalls menschliche
Gebeine, zwei Bronzeringe, Gefäßefragmente rc. gefunden. Etwa
Stunde westlich vom Ort stand der Händelbrunnerhof; vor
einigen Jahren ist man daselbst auf Mauerreste gestoßen, die von
dem ehemals hier gestandenen Kirchlein herrühren sollen. Jn dem
Ortslagerbuch von 1696 findet sich die Stelle: „Die Kirchen oder
Kapellen dem h. Johanni dem Täufer dedicirt ist nach Abgang des
Kirchleins in Händclbronn von gottseligen Leuten gestift und auf-
erbauen."

Zu der Gcmeinde gehört:

Mühle, etwa ^/s Stunde unterhalb des Dorfs an der Eschach
gelegcn (s. oben).

Jm I. 1351 erscheinen Heinrich Schappel, Heinrich Schappels
sel. Sohu, und sein Bruder Konrad, Angehörige der Rottweiler Fa-
milie Schapplcr oder Schappel, zu gleichen Theilen als Besitzer eines
hiesigen Gutes. Jn den 60er Jahren des 14. Jahrhunderts wur-
den von Gr. Eberhard dcm Greiner von Württemberg mehrere Mit-
glieder derselben Familie mit hiesigem Besitz belehnt, so Burkhard
Sch. mit ^/s des Gerichts samt Zugehörden, zwei Heinriche mit
ihrem Theil zu L.; Konrad, Johann und Claus mit ihrem Theil an Dorf
und Gericht. Von Gr. Eberhard dem Milden empfingen zu Lehen
Lienhard Schappel den 3. Nov. 1407 das halbe Gericht zu L.
mit Zugehörden und Heinrich Schappel den 21. Mai 1414 das
halbe Gericht zu L. dem Weiler und ein Sechstel an demselben Gericht,
 
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