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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0520
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496

Brtsbcschreibung.

Kirchherr Bentz der Nieß, Richter zu Balingen, als Schiedsmann
zwischen dem Grafen Burkhard von Schalksburg und dem Kl. Beu-
ron genannt, und den S. Nov. 1408 wurde der hiesige Kirchensatz
mit der Feste und Herrschast Schalksburg, darunter insbesondere die
Stadt Balingen, durch den Gr. Friedrich von Zollern gen. Müllr
an den Gr. Eberhard von Württemberg verkaust (AIonum. 2oIIe-
run. 1, 225. 377. SSO).

mit 4 Mühlen und eincr Ziegclhüttc,

Gemeinde II. Klasse mlt 1461 Einwohncrn, worunter 19 Evangelische
und 1 Jsraelit. Kath. Pfarrei, Stadt; die Evangelischen sind nach
Erzingen, O.A. Balingen, eingepfarrt. 3 Stunden nordöstlich von
der Oberamtsstadt gelegen. Die Stadt ist der Sitz einer Posterpedition,
einer Telegraphenstalion, eines Amtsnotars und eines Distriktsarztes;
auch befindet sich daselbst eine Apotheke.

Auf einem von der Liasebene zwischen zwei kurzen, oben schrosf
cingeschnittenen Schluchten gegcn das ziemlich tiefe Schlichem-Thal
hinaustretenden Flachrücken ist die ursprüngliche Stadt (Altstadt) hin-
gebaut, an die sich westlich die obere Vorstadt anschließt, während
die weit weniger bedeutende untere Vorstadt am Abhange gegen das
Schlichem-Thal ihre Stelle gefunden hat. Jm allgemeinen ist die
Lage der Stadt eine schöne, freie, jedoch den Winden sehr ausgesetzte.
Schon von der Stadt aus gcnießt man eine Aussicht in das
freundliche zunächst (östlich) hinziehende Schlichem-Thal und darüber
hinweg und entlang desselben an die hier vielsältig getheilte und
scharf konturirte Alb (Heuberg) mit ihren vielgegliederten Ausläufern
und Vorhügeln. Der zunächst der Stadt auf der rechtcn Seite des
Schlichem-Thals sich erhebende wohl gerundete Palmbühl mit seiner
Wallfahrtskirche aus der Kuppe nimmt sich besonders schön aus;
er bildet gleichsam einen Vorberg des zunächst hintcr ihm so ur-
kräftig aufsteigenden PlettenbergS. Die Aussicht auf Lem Palmbühl
ist weitgedehnt und äußerst ansprcchend, ersteigt man aber den Plet-
tenberg, so erschließt stch auf dessen ziemlich beträchtlichem Plateau
dem Auge ein Panorama,. das zu den herrlichsten und großartigsten
in Württemberg gezählt werden darf (s. den allgemeinen Theil Absch.
„Naturschönheiten"). Die Stadt selbst ist sreundlich und wurde,
nachdem sie in der Nacht vom 7.—8. Dec. 1750 bis auf die
 
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