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Österreichisches Archäologisches Institut [Editor]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 1.1898

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Bieńkowski, Piotr: Tarentiner Relieffragmente
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https://doi.org/10.11588/diglit.19227#0036

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24

-üb,' -

Eine Prüfung dieser Fragmente lehrt zunächst, dass sie nicht alle auf einer
Seite des Sarkophages Platz finden können. Es würde sich dabei eine Länge
des Sarkophages von weit über drei Metern ergeben, was zu seiner etwa auf
V2m zu berechnenden Höhe und zu den Maßen der Deckelfigur, welche die
Naturgröße wenig überschreiten, außer Verhältnis stände. Sicher ist ferner, dass
die Karyatide A die linke Ecke einer Langseite bildete, das anschließende
Stück B einer Nebenseite, die Karyatide H der geringeren Reliefhöhe und der
geringeren Arbeit halber an die rechte Ecke der Rückseite gehörte. Der stein-
schleudernde Arm auf A, der sich auf I an einer im Schiffe kämpfenden Krieger-
figur wiederfindet, macht
dann wahrscheinlich, dass
das Flottenfragment D von
HH der nämlichen Langseite

herrührt und von A durch
keine Lücke, vielleicht nur
durch das Motiv des auf
das Schiff Kletternden II
getrennt war. Das Orna-
mentstück C scheint dem
Bruche nach unmittelbar
an D oben anzupassen, und

Pnach Maßgabe von I, II
und III muss der Kopfüber-
stürzende E unterhalb D an-

~ f m t t, , genommen werden. Rechts

rig. 20 lorso 1 zu larent. ö

wird dann die durch II und

IHjJjbezeugte Kämpfergruppe auf dem unteren Ende der Schiffsbrücke ange-
schlossen haben. Es sind sonach für drei Seiten des Sarkophages Schlachtscenen,
für den Deckel eine gelagerte Figur, für die Ecken der Langseiten Karyatiden,
für die jvordere Langseite ein Schiffskampf erwiesen, und fraglich bleibt nur,
wo die beiden Fragmente F und G -anzuordnen sind. Da sie gleich vorzüglich
gearbeitet sind und gleiche Reliefhöhe haben, bin ich geneigt, sie auf der
Hauptseite zu vermuthen, obwohl dann meiner Berechnung nach immer noch
eine missliche Länge des Sarges, etwa 2-8lu, resultiert und es als Übelstand
empfunden werden kann, dass ein Figurenmotiv, dasjenige des mit Schild und
Schwert nach rechts schreitenden nackten Kriegers, in unmittelbarer Nachbar-
 
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