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Österreichisches Archäologisches Institut [Editor]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 1.1898

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Szántó, Emil: Archäologisches zu Goethes Faust
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https://doi.org/10.11588/diglit.19227#0110

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98

I

Das zweite zeigt uns drei skelettartige Figuren, die jedoch nach Art der antiken
Skelettdarstellungen nicht bloß das menschliche Knochengerüste bieten, sondern
wie Menschen aussehen, denen Blut und Fleisch genommen ist, also etwa wie

mit Haut überzogene
..>.; f^) Skelette, von denen

v \ das mittlere tanzt,

I^W jk~ / 3) ' ^^VoWs während die beiden

anderen zusehen und
eines von ihnen Bei-
fall klatscht. Das
dritte Bild stellt end-
lich wieder die Tän-
zerin in ihrer vollen
menschlichen Gestalt
dar, jedoch offenbar
in der Unterwelt, wo
sie vor . den Schatten
ihre Künste zeigt.

Diese merkwürdige
Bilderreihe erkannte
Goethe als eine cycli-
sche Darstellung, be-
stimmt zurErinnerung

/•,..->•..„......_ an eine früh verstor-

-TY-1: - (tP=5s, # O-.^^^», suchte in ihr die

/Vy3fDarstellung dreier
vÄ'"^' ' l5 /'v^$\\ menschlicher Zustän-

de, „welche alles
enthalten, was der
Mensch über seine

Fig. 39 Reliefs eines Grabes bei Cumae. Gegenwart und Zu-

kunft wissen, fühlen,

wähnen kann." Im ersten Bilde erkennt er die Tänzerin im Leben, wie sie bei einem
Gastmahl ihren Beruf ausübt, im zweiten Bilde sieht er in dem tanzenden Skelette
dieselbe Tänzerin nach ihrem Tode, aber bevor sie noch in die Unterwelt gekommen

' : /;;<'N .—-r H V bene Tänzerin, und
 
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