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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 1.1898

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Cumont, Franz: Ein neues Psephisma aus Amphipolis
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Kubitschek, Wilhelm: Heroenstatuen in Ilion
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https://doi.org/10.11588/diglit.19227#0196

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i-84

ist der Raum kaum genügend. Die 1168-1« wurden bekanntlich in zahlreichen
Städten gefeiert. Der Inhalt der interessanten Bestimmung kann leider nicht
genau festgestellt werden. Der Eepeij ist jedesfalls der Kaplan des Gymnasiums.
Vgl. die Inschr. von Lapethos bei Sakellarios KunpiocvA 1898 S. 179 yufjivaai'apxoc;
%od iepebc, töv sv tw yujivaatw ■9-ewv d. h. Hermes und Herakles (CIG 6819. Inschr.
von Sestos Z. 68 ff. 78 f.)

Z. 54. Die ungebräuchliche Form xafl-eaTajxevou scheint die einzig mögliche
Ergänzung.

Z. 58. In der Inschrift von Themisonion (Michel 544 Z. 54) wird ähnlich
bestimmt, dass die Stele neben dem Bilde aufgestellt werden soll.

Aus den angeführten Parallelstellen geht hervor, dass unser Beschluss eher
bekannte Thatsachen bestätigt, als neue aufweist. Dass im Gymnasium zu Amphi-
polis, welches hier zum erstenmal erwähnt wird, das akademische Jahr (wenn
man so sprechen darf) in Trimester eingetheilt war, ist fast die einzige Nachricht,
die sich anderswo nicht wiederholt. Sonst entsprechen alle Einzelheiten dem
allgemeinen Charakter der griechischen Gymnasiarchie,3) weisen aber auf ein
ziemlich frühes Stadium der Entwicklung dieses Amtes hin. Der Gymnasiarch
ist nicht bloß, wie gewöhnlich in der Kaiserzeit, ein opulenter Bürger, der zwar
große Summen für die aXstcpojxevot stiftet, aber die tägliche Leitung der ihm an-
vertrauten Anstalt einem Stellvertreter überlässt; denn neben seiner Freigebigkeit
wird besonders die factische Fürsorge, die er für Tüpeaßu-cepoc und vsot bewies
(Z. 20 f. 30 f. 45 ?), gepriesen. Nach dem Inhalte sowohl wie nach dem Charakter
der Schrift scheint das in Z. 1 leider verstümmelte Datum im ersten Jahrhundert
v. Chr. — etwas später als die große Inschrift von Sestos — angenommen werden
zu müssen.

Brüssel. FRANZ CUMONT.

Heroenstatuen in Ilion.

Eine Basis, die heute im Louvre steht, hat einst die Statue des Priamos ge-
tragen. Der greise König sprach den Besucher mit dem stolzen Distichenpaar an:

%oä [isxa Xaocp[6]vov fyqoc, uleoq fjpxzacx, receipt,
xxetva §' 'AyCklrjoc yrjpaog eücppaSq)-

3) Vgl. Glotz in Daremberg et Saglio Dictionnaire stellt, aber die historische Entwickelung der Gymnasi-
s. v. t. II 1677 ff. der ein reiches Material zusammen- archie nicht scharf genug zeichnet.
 
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