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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 3.1900

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Jung, Julius: Mittheilungen aus Apulum
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Weißhäupl, Rudolf: Funde in Südistrien
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https://doi.org/10.11588/diglit.22623#0321

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21. „Sphinx mit Medusen-
haupt in den Krallen" (Fig. 35).
Gefunden im römischen Fried-
hof beim ,Kutyamal' - Wein-
garten im Februar 1899. Noch
nicht veröffentlicht. Die Gruppe
war wohl Grabaufsatz.

22. Zum Schlüsse gibt das
Jahrbuch 1899 S. 68 noch eine
Inschrift aus Alvincz, die 1897
bei der Anlegung eines Mühl-
grabens auftauchte.

F'»- 35 Sculptur aus Apulum. Fig. 36 Marmorkopf aus Apulum.

J(ovi) o(ptimo) ni(a- schon Cserni eine zwar in der Ausführung flaue,

ximo) j Octav\_t]\a Di- aber unverkennbare Replik des Apollotypus vom

gii[a]\ pro salu\ie suis Belvedere erkannte. Gesichtsbreite nach den äußeren

auf (statt stid) et |suor(um) Augenhöhlen gemessen 0'0Ö2m. An den Locken der

v{otuw)l{ibens)s(olvH). rechten Hinterhauptpartie Rest des abgebrochenen

23. Gegen Ende März 1900 kam im Grabungs- Köchers,
schütte von Apulum ein o'T3m hohes Köpfchen aus Die Fundumstände scheinen den Gedanken an

weißem Marmor zum Vorschein (Fig. 36), in welchem modernen Ursprung auszuschließen.

Prag. JULIUS JUNG.

Funde in Südistrien.

Pola.

I. Neben der Porta Gemina wurden die Erd-
arbeiten, über welche Jahreshefte 1898 Beiblatt 97 ff.
berichtet ist, fortgesetzt und vorläufig zum Abschlüsse
gebracht. Hinter der a. a. O. erwähnten . Stadtmauer
traten, zum Theil an diese angebaut, zahlreiche Reste
von römischen Hausmauern zutage, die roh aus Bruch-
steinen aufgeführt und mit grobem Stuck bekleidet
ohne weitere Fundamentierung auf feuergeschwärztem
Schutt ruhten. Der Stuck zeigte auf rothem Grunde
gelbe und verblasste Spuren schlechter ornamentaler
Malerei: stilisierte Pflanzen, Guirlandcn und mit
dem Zirkel umrissene Rosetten. Innerhalb und über
diesen Mauern fanden sich ungefähr 50 Ziegelgräber
verstreut in den Schutt eingebettet; die meisten

waren eingedrückt und mit Erde gefüllt. Man ver-
gleiche hiezu die Gräber auf der Piazza Alighieri,
ebenfalls innerhalb der Stadtmauern, Mitth. d.
Centralcomm. 1889 S. 211. Von Kleinfunden kam
nur ein schmuckloses Lämpchen zum Vorschein.

Hinter diesen Mauern und Gräbern stieß man
auf eine 6111 breite, mit großen, oblongen Platten
aus schwarzgrauem Sandstein gepflasterte Straße,
welche die heutige Androna dell' Angelo fortsetzt,
also die der Via Kandier entsprechende antike
Hauptverkehrsader der Stadt mit der Straße verband,
die von der Porta Gemina aus zum heutigen Castell
führte. Diese muss sie etwa iom innerhalb des
inneren Bogens der Porta getroffen haben. Jenseits
zog sie wohl gegen die Porta Ercole hin weiter. Es
 
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