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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 7.1904

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Heft 2
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Studniczka, Franz: Nachträgliches zu den Altären mit Grubenkammern
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https://doi.org/10.11588/diglit.31584#0282

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244

F. Studniczka, Nackträgliches zu den Ältären mit Grubenkammern

zwölfjährigen Velasius Quietus vor dem Herculaner Tore beschreibt Mau, Pompeii
S. 419 so: „Das Monument ist eine dem jugendlichen Alter des Verstorbenen
entsprechend kleine, halbrunde, mit weißem Stuckrelief verzierte Nische, in deren
Fußboden, vor einem an der Rückwand stehenden inschriftlosen Büstenstein,
eine Tonröhre die Totenspenden hinableitete auf die Urne.“ Rechteckige Nischen
derselben Art, im Grundriß dem Romulusgrab und dem cyprischen Denkmal
(a. a. O. S. 128) g'leich, aber im Aufbau von der alten niedrigen Altarform zu
stattlicherer Architektur fortgeschritten, liegen an der Nuceriner Straße (Mau,
Pompeii S. 423 und in den Röm. Mitt. III 1888 S. 121 ff.).

Was endlich die thasischen Altarreliefs im Louvre betrifft, so sind die
Fehler, die sich — ohne Schuld der auf S. 160 g'enannten Gewährsmänner —
in meine bildliche Darstellung ihrer tektonischen Formen Fig. 99 und 100,
S. 162 f., eingeschlichen hatten, auf Grund erneuter Autopsie schon im Texte
berichtigt. Was auf S. 168 über das Schwanken des untern Abschlusses der Relief-
plinthen gesagt ist, bedarf kaum der bildlichen Veranschaulichung. Wohl aber ist
sie wünschenswert für die Stemmlöcher des großen Reliefblocks, die laut S. 178 f.
in der Aufsicht Fig. 99 und demg'emäß auch in dem reconstruierten Grundrisse
des Altars Fig. 104 unvollständig' und ungenau dargestellt sind. Den tatsächlichen
Zustand veranschaulicht diese Abbildung':

Fig. 103 Oberseite des thasischen Reliefblockes mit Apoll und den Nymphen im Louvre.
(Ersatz für Jahreslrefte VI 162 f. Fig. 99.)

Sie gibt nicht nur das übersehene fünfte Stemmloch, sondern an dreien von
den fünf Stemmlöchern auch eine Andeutung der durch den Gebrauch bewirkten
Erweiterung', durchweg' links. Was hieraus für den Fugenschnitt der fehlenden
Altarblöcke folgt, mögen Kundigere weiter erörtern. In Anm. 245 hätte ich auch
auf die von Br. Sauer aufgenommenen Stemmlöcher in den Parthenongiebelböden
verweisen sollen: Denkm. d. d. arch. Instit. I Taf. 58 A, B und Athen. Mitt.
XVI 1891 S. 60 ff.

L e i p z i g'.

FRANZ STUDNICZKA
 
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