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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 11.1908

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Münsterberg, Rudolf: Bronzereliefs vom Limes
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https://doi.org/10.11588/diglit.45356#0243

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22ρ


oder Lanzenspitzen3). Mit

99: Bronzerelief
aus Traismauer.
Hauptseite.

Bonner Jahrbb. CVII 69.
3) Bonner Jahrbb. CVII Taf. VI—VIII; Philo-
soph. transactions 1745 n. 476 tab. II, III; Rev.
arch. 1904 II 447.

Seite
auch
Doli-
Form von Blättern

Bronzereliefs vom Limes.
Tafel VII und VIII.
Die in dem römischen Kastell von Traismauer gefundenen Bronzereliefs,
die im Jahre 1885 als Geschenk des Abtes Dungel von Göttweig ins Wiener
Antikenkabinett gelangten, sind schon vor langem abgebildet1) und wiederholt
besprochen2) worden. Aber die Abbil¬
dungen sind infolge allzu starker Ver¬
kleinerung recht unbefriedigend ausge¬
fallen. Auch gilt es, die zugunsten des
Dolichenus bisher vernachlässigte Rück¬
seite nach Gebühr zu würdigen.
Zunächst muß gegenüber der im¬
mer wieder auftauchenden Vorstellung
einer dreiseitigen Pyramide noch ein¬
mal hervorgehoben werden, daß die
beiden dreiseitigen Platten ursprüng¬
lich Rücken an Rücken befestigt waren
und erst im Museum auseinander ge¬
nommen wurden. Man sieht übrigens
auf der Abbildung der Rückseite (Tafel
VII) den breiten Rand, der unter dem
Falz der Vorderseite (Fig. 99) stak, und
erkennt an dem ungewöhnlich hohen
Relief des Dolichenus, daß diese
als Hauptseite zu betrachten ist;
gibt es ähnliche Weihungen an
chenus und andere Götter in der
der Pyramide fällt die Vermutung, daß diese dünnen Blättchen oben eine massive
Viktoriastatuette getragen hätten.
Der linke Rand der Hauptseite, die deutliche Spuren einer ehemaligen Ver-
silberung aufweist, hat eine Länge von o’342™, der rechte von 0-28m. Doli-
’) A. v. Domaszewski, Religion des röm. Heeres
Taf. IV 2.
2) R. v. Schneider, Arch. Anz. VII 55; A. H.
Kan, De Jovis Dolicheni cultu 55 sqq·; erwähnt auch
 
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