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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 15.1912

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Sauciuc-Sǎveanu, Theofil: Neue attische Grenz- und Hypothekensteine
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Katsarov, Gavril I.: Eine neue thrakische Inschrift
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https://doi.org/10.11588/diglit.45420#0342

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95

G. Kazarow

96

T. 11. 19: Zu beachten ist, daß nach επί λύσει
die Interpunktion :· steht. Das zweite X in Z. 4
steht auf einer Rasur, in der noch die Reste eines
Π zu erkennen sind in der Form: IX’.
Nachtrag. Die vorliegende Untersuchung war
bereits abgeschlossen und der Redaktion vorgelegt,
als ich von dem im Journal des russischen Ministeriums
für Volksaufklärung, Juni 1912, S. 253fr. erschienenen
Aufsatz Sundwalls: Uned. Inschriften aus Athen,
erfuhr, in welchem unter n. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9,
10, II, 12, 15, 16 die von mir unter n. 3, I, 2,
9, 6, 10, II, 13, 15, 16, 19, 17, 18 vorgebrachten
Inschriften behandelt sind. Mit Rücksicht darauf,
daß Horossteine hier zum erstenmal in getreuen
photographischen Abbildungen wiedergegeben werden

konnten und daß der in russischer Sprache verfaßte
Aufsatz Sundwalls nicht leicht zugänglich ist, wird
die Wiederholung einiger Steine gerechtfertigt er-
scheinen. Bei meiner n. 17 weicht meine Lesung
von der Sundwalls ab. Sundwall gibt auf Seite 258
n. 15, Zeile I im Faksimile ein N an. Statt dessen
ist KI zu schreiben und wie oben angegeben zu
lesen. Die schrägen Hasten des K sind unschwer
zu erkennen und der schräge Strich, den Sundwall
als Verbindungslinie der beiden vertikalen Hasten
des N angegeben hat, rührt von einer Beschädigung
der Schriftfläche her, die sich auch in der zweiten
Zeile fortsetzt. In Z. 3 ist nicht έπ[ί], sondern das
von mir oben angeführte zu lesen.
Athen, Juni 191.2.
THEOPHIL SAUCIUC

Eine neue thrakische Inschrift.

Die kleine Zahl griechischer Inschriften, die sich
auf thrakische Verhältnisse beziehen, hat sich neuerlich
um ein wertvolles, leider verstümmeltes Stück ver-
mehrt, das hier zum erstenmal veröffentlicht wird.
Oberer Teil einer Giebelstele aus Marmor, hoch
O'27m, breit unten 0-365m, obenO'35m, dick ca. 0-07™,
gefunden in Burgas, jetzt im Nationalmuseum in
Sofia (Inv. n. 4928). Giebel und Akroterien sind
teilweiseabgebrochen; auch die Inschrift (Buchstaben-
höhe O’OO8—o-o im, Ο, Θ kleiner) ist stellenweise
entweder beschädigt oder verstoßen. Über der In-
schriftfläche, die besonders geglättet ist, befindet sich
in einer quadratischen Eintiefung (hoch O’I™, breit
0-09“) ein Relief: ein anscheinend nackter Krieger,
nach links auf einem Fels (?) sitzend; sein rechtes
Bein ist auf einer Bodenerhöhung aufgestützt. Der in
Vordersicht gegebene Kopf trägt einen Helm; die
erhobene rechte Hand stützte sich allem Anscheine
nach auf einen Speer, der, jetzt nicht mehr sichtbar,
offenbar in Farbe wiedergegeben war; die Linke
lehnt sich auf einen großen ovalen Schild (Fig. 72).
Für die Inschrift (Fig. 73) hatte Herr Prof. Ad.
Wilhelm die Güte, mir nach einem Abklatsch und

Photographie einige Ergänzungen zu meiner Lesung
mitzuteilen; danach ist zu lesen:
[εδο]ξε τώι δήμωι τ[ών] άρχό[ν]των γνώμη'.. . .
[έπ]ειδή 'Ρ[α]ισκούπορις βασιλέως Κότυος έξαπ[ο]-
σταλείς ύπό τοΰ πατράς καθ·’ δμήρειαν γεγον(ώς)
ά[πό ταύ]της προ[ση]πο[μ]εμένηκεν έν ~ηι π[όλει]
5.π[ϊστ]εΐ)ίΜ)ναι καί πε[ . . .
.[δευτ]έρων.
Ζ. ι: Ob die Spuren nach γνώμηι von Buch-
staben herrühren, ist zweifelhaft.
Z. 2: 'Ρ[α]ισκούπορις, das erste I ist sicher; die
Ergänzung von A wird gesichert durch die aus In-
schriften und Münzen bekannte Form des Namens;
vgl. z. B. Head, Historia Numorum2 S. 286; CIA
III 553·
Z. 3: γεγον[ώς] Wilhelm.
Z. 4: ά[πό ταύ]της προ[συ]πο[μ]εμένηκεν ergänzt
von Wilhelm.
Die Redensart άπό τούτων γενόμενος ist helle-
nistisch1); Wilhelm verweist auf die Inschrift Ditten-
berger, Syll. 328 Z. 37 (= Michel, Recueil 50): αχρ;

t) Oft z. B. bei Polybios vgl. die von Dittenberger, SIG I p. 526 Aura. 35 zitierten Stellen.
 
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