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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 15.1912

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Sundwall, Johannes: Ein Prokonsul Vindicianus
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https://doi.org/10.11588/diglit.45420#0430

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273

274

Ein Prokonsul Vindicianus.


südwest. Kleinasien S. 49:
Worüber, das wissen wir
über die Abhaltung oder
Spieles, in dem die unten
haben. Der hier erwähnte

Konstruktion fällt auf, man würde erwarten: τοΰ γενο-
μένου λαμπρότατου άνθ-υπάτου 0ΰ·). Gegenüber der
Zustimmung (συνκατάίΐεσις) des Prokonsuls wird die
Entscheidung (κρίσις) nur vom Rat und Volk (βουλή,
δήμος) erfolgt sein können (so auch z. B. bei Heber-
dey-Kalinka, Reisen im
βουλής καί δήμου χρίσει).
nicht genau, aber wohl
Einsetzung irgend eines
erwähnten dann gesiegt

Die hier gegebenen Lesungen und Ergänzungen
bedürfen noch einiger Erläuterungen. Von der rechten
Hälfte der Inschrift fehlen in den Zeilen
2—6 nur etwa 7—9 Buchstaben, daher ge-
winnen wir für die Ergänzung auch einen
sicheren Anhalt. Woodward ist der Sinn

Die Inschrift aus Andeda (dem heutigen Andya)
in Pisidien (südlich von Pogla, vgl. Hirschfeld bei
Pauly-Wissowa), die Woodward in An. of the Brit.
School XVI (1909—10) S. 123 f. herausgegeben hat,
habe ich neuerdings durch das liebenswürdige Ent-
gegenkommen von Seiten des österr. arch. Instituts an
dem in der Sammlung der kleinasiatischen Kommission
befindlichen, von Heberdey gemachten Abklatsche
nachprüfen dürfen, wobei ich einige nachträgliche
Berichtigungen machen konnte, durch welche das
Verständnis der Inschrift gefördeit wird. Ich lese
und ergänze die Inschrift auf folgende Weise (vgl.
die Abbildung des Abklatsches Fig. 219):
[-- ]Ö[. ·]ρα[ — ]
[κ]ρίσει μέν τής τ[ε βουλής]
καί τοΰ σεμνοτ[άτου δήμου]
συνκαταθέσει δ[έ τοΰ τότε]
5 γενομένου λαμ[προτάτου]
Οΰινδικιανοΰ ά[νθ·υπάτου]
Αΰρ. Άτταλί- Palm- Δια[γόρας?]
ων ύιός Όσα- zweig Άρτε[ίμου?]
ει 'Ερμαίου Όνησί- άγοραν[όμος]
ίο μου Άνδηδεΐς νεικήσα[ν-]
τες ένδόξως άνδρών
δίαυλον· εύτύχει ΙΙη-
κόλι Εΰτολμι, εύτύχ[ει]
Άτταλίων.


dieser Zeilen vollständig entgangen, denn mit
seiner Lesung: [καταχ]ρ(ή)σει μέν τή σφ[ε-
τέρα] καί τοΰ σεμνοτ[άτου πατρός?] συνκαταθ-έσει [δέ —
—] γενομένου λαμ[-] Οΰινδικιανοΰ [-],
ist eigentlich nichts anzufangen. Erstens ist nun Z. 2
[κ]ρίσει gesichert, da von K der untere Schenkel er-
halten ist. Ferner steht am Ende der Zeile kein Φ,
sondern einT. Z. 6 folgt nach Οΰινδικιανοΰ sicher ein A.
Da Vindicianus nach dem Epithet λαμπρότατος] zu
urteilen ein vir clarissimus war, also dem Senatoren-
stande gehörte (vgl. Hirschfeld, Sitzber. Akad. Ber-
lin 1901 S. 584), ist nur ά[νθ·υπάτου] denkbar (nicht
gut möglich ά[ντιστρατήγου], weil allein; vgl. Magie,
De Rom. iur. publ. sacr. voc. 86 f.; die etwas harte

219: Inschrift aus Andeda.
Prokonsul Vindicianus trägt einen sehr seltenen
Namen. Desselben Namens ist meines Wissens nur ein
zweiter, der ein Nachkomme unseres Prokonsuls sein
dürfte (ich bin Herrn Dr. Groag für einige Mittei-
lungen verpflichtet). Ich stelle hier die Belege über
ihn zusammen: I. Basis aus Rom, auf beiden Seiten
cane ehe guarda in alto (eine Weihung an Silvanus
wohl) mit folgender Inschrift: Avianius Vindicianus
v(ir) c(larissimus) custodi suo (Not. d. scavi 1891
p. 250; CIL VI 31005). 2. Basis in Puteoli: Avianius
Vindicianus v(ir) cl(arissimus) cons(ularis) Camp(aniae)
curavit (CIL X 1683). 3. Terracina: [Avianius] Vin-
 
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