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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 17.1914

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Egger, Rudolf: Ausgrabungen in Norikum 1912/13
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https://doi.org/10.11588/diglit.33679#0218
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7

R. Egger

stehen ungefähr in der Mitte zwei quadratische
Mauerschäfte (θ'6ο X o*6o auf eine antike Mauer
fundiert, die Stützen für die Dachkonstruktion. Daß
solche auch an den Enden der Untermauerung für
die Kanzellen vorhanden waren, ist wahrscheinlich,

der Nordseite besteht aus 3 dicken Marmorplatten,
die früher anders verwendet waren, die Gräber an der
Südseite sind gemauert. Das Plattengrab an der Ost-
seite war noch intakt und enthielt das Skelett ohne
weitere Beigaben. Die römischen Fundamente weiter
zu verfolgen hinderte die Ein-
sprache des Grundbesitzers. Nur
so viel konnte noch konstatiert
werden, daß die starke Nord-
Süd verlaufende römische Mauer
sich etwa 80 von der Kirche
angefangen nach Norden er-
streckt.
Diese bescheidene Kirchen-
verstehen lehrt. Das Kreuz in
diesem Grundrisse (vgl. Jahres-
hefte XIII Beibl. Fig. 80) ist nur
ein Pseudokreuz, das Hauptschiff
mit dem Presbyterium entspricht
tiner Kirche; das in St. Peter
wurde durch die hinzugefügten
symmetrischen Kapellen mit
ihren kleinen Vorräumen, ferner
durch die Korridore und die
Vorhalle vergrößert.
Die Kirche von Aguntum
ist ähnlich wie die in Teurnia
durch Brand zugrunde gegangen.
Die Säulen- und Marmortrümmer
waren alle rauchgeschwärzt und
mürbe.
Außerhalb der Kirche an
der Ostmauer fand sich im ange-
schwemmten Schotter eine kleine
Amorhgur aus Bronze. Es ist
ein Hohlguß von 0*0$ 5 Höhe,
unten mit einer Platte zum Auf-


doch konnten sie nicht gefunden werden, weil gerade
diese Mauer von den früheren Ausgräbern fast völlig
zerstört worden war. Zwei Türen, eine im Norden, eine
an der Front, führen ins Freie. An der Innenseite der
Nordmauer fanden sich Reste größerer Säulen, die

stellen, auch am Rücken ist ein Loch zum Anbringen
einer Stütze (Fig. 2). Dargestellt ist der geflügelte
Amorknabe, völlig nackt, sitzend, mit einem Frucht-
korb in der Linken, den er zu schützen trachtet vor
einem Vogel, der von seinem rechten Oberschenkel
aus nach dem Korbe schnappt. Die Arbeit ist mäßig,
das Motiv der Genreszene nicht gerade häufig. Ich
führe als Analogien an für Haltung und Körper-
 
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