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J. Six, Altgriechische ,.durchbrochene Arbeit"
die Haarmasse am Hinterkopf zusammenhält,
muß dagegen, wenn es, wie ich vermuten möchte,
in derselben Technik hergestellt war, der Mitte
zu mit immer größeren Maschen geflochten und
dort mit einer Art Grat, der das Werk voll-
endet, hergestellt worden sein. Bei dem Frauen-
kopfe in der Tomba dell Orco in Corneto?)
glaubt man größere Öffnungen in der durch-
brochenen Arbeit erkennen zu dürfen, wenn
man dieses Haarnetz mit dem koptischen
Fragmente bei Fräulein Schinnerer (Abb. 14)
vergleicht.
110: Mütze mit farbigen Musterbändern. Es versteht sich aber von selbst, daß auch
andere Techniken für Herstellung von Kopf-
bedeckungen und Haarnetzen in Betracht kommen können^). Für das Perlennetz
z. B., wie es wohl auf den Münzen zu erkennen ist, ist einleuchtend, daß es seine
besondere Eigenart hat.
Was ich gewonnen zu haben glaube, ist die Erkenntnis, daß die wenigen
Darstellungen, die wir besitzen, mit kaum zu verkennender Deutlichkeit uns wieder
einmal das Fortleben einer alten Technik in der Volkskunst zeigen, die uns bisher
Unverstandenes verstehen lehrt. Dieser Gewinn wäre aber nicht zu erzielen ge-
wesen ohne das verständnisvolle Entgegenkommen, mit dem Frl. Siewertsz van
Reesema ihre in der Ausübung dieser Technik gewonnenen Erfahrungen zur Ver-
fügung stellte.
Amsterdam. J. SIX
7) Arkem, Das Weib in der antiken Kunst
240 Abb. 221; Bulle, Der Stil Taf. 312.
S) Zum Netzflechten ist das Bronzegerät aus
Kertsch von einer auch jetzt noch vielfach übli-
chen Form bestimmt, das im Archäologischen An-
zeiger 1914 Sp. 215/6 Abb. 19 merkwürdigerweise
als ,.elegante Gabel" beschrieben wird. Vgl. Blümner,
Technologie 1^ 307.
J. Six, Altgriechische ,.durchbrochene Arbeit"
die Haarmasse am Hinterkopf zusammenhält,
muß dagegen, wenn es, wie ich vermuten möchte,
in derselben Technik hergestellt war, der Mitte
zu mit immer größeren Maschen geflochten und
dort mit einer Art Grat, der das Werk voll-
endet, hergestellt worden sein. Bei dem Frauen-
kopfe in der Tomba dell Orco in Corneto?)
glaubt man größere Öffnungen in der durch-
brochenen Arbeit erkennen zu dürfen, wenn
man dieses Haarnetz mit dem koptischen
Fragmente bei Fräulein Schinnerer (Abb. 14)
vergleicht.
110: Mütze mit farbigen Musterbändern. Es versteht sich aber von selbst, daß auch
andere Techniken für Herstellung von Kopf-
bedeckungen und Haarnetzen in Betracht kommen können^). Für das Perlennetz
z. B., wie es wohl auf den Münzen zu erkennen ist, ist einleuchtend, daß es seine
besondere Eigenart hat.
Was ich gewonnen zu haben glaube, ist die Erkenntnis, daß die wenigen
Darstellungen, die wir besitzen, mit kaum zu verkennender Deutlichkeit uns wieder
einmal das Fortleben einer alten Technik in der Volkskunst zeigen, die uns bisher
Unverstandenes verstehen lehrt. Dieser Gewinn wäre aber nicht zu erzielen ge-
wesen ohne das verständnisvolle Entgegenkommen, mit dem Frl. Siewertsz van
Reesema ihre in der Ausübung dieser Technik gewonnenen Erfahrungen zur Ver-
fügung stellte.
Amsterdam. J. SIX
7) Arkem, Das Weib in der antiken Kunst
240 Abb. 221; Bulle, Der Stil Taf. 312.
S) Zum Netzflechten ist das Bronzegerät aus
Kertsch von einer auch jetzt noch vielfach übli-
chen Form bestimmt, das im Archäologischen An-
zeiger 1914 Sp. 215/6 Abb. 19 merkwürdigerweise
als ,.elegante Gabel" beschrieben wird. Vgl. Blümner,
Technologie 1^ 307.


