Zur ephesischen Athletenbronze.
Die nachfolgenden Erörterungen sollten ursprünglich in dem Bande der ^For-
schungen in Ephesos" ihre Stelle finden, der den ganzen Gebäudekomplex zu schil-
dern haben wird, in dem die Statue zum Vorschein gekommen ist'). Sie an dieser
Stelle vorwegzunehmen, bestimmt mich die Erwägung, daß dieser Band wohl erst
nach längerer Frist zum Erscheinen gelangen dürfte, während anderseits die Figur
durch eine von J. Sieveking, wie ich seiner freundlichen Mitteilung entnehme, vor-
bereitete Besprechung in Brunn-Bruckmanns Denkmälern wieder in den Vorder-
grund des Interesses gerückt werden wird. So schien es mir angebracht, noch vorher
auf die Bedenken hinzuweisen, die sich der von Benndorf, Forsch, in Eph. I S. 181 ff.
vertretenen Annahme entgegenstellen, daß die Statue auf einer in unmittelbarer
Nachbarschaft ihrer Fundstelle aufgedeckten Inschriftbasis der Wanddekoration
(a. a. O. S. 186 Fig. 132) gestanden habe.
Indem ich die Besprechung der Fundumstände für den Schluß aufspare, gehe
ich gleich auf die mir entscheidend scheinenden technischen Gesichtspunkte ein.
Zunächst ist die Basis für die von der Figur geforderte Standfläche unver-
hältnismäßig breit und vor allem tief. Sie zeigt an der Oberfläche (das nur 0*02
vorspringende Oberprofil mit inbegriffen) ein genaues Quadrat von 0*72"' Seiten-
länge. Die Füße der Statue dagegen finden, wenn man sich die Figur in voller
Vorderansicht gegen den Beschauer aufgestellt denkt, in einem Rechteck von 0*50*"
Breite und 0*40"'Tiefe Platz^); hält man, was Sieveking zu begründen vorhat, für
die Hauptansicht diejenige, in der sie Jahresh. 1902 S. 213 erscheint, so verschieben
sich die Maße noch weiter zuungunsten der Zusammengehörigkeit. Nun ragt zwar
i) Inhaltlich lagen sie Benndorf schon damals
vor, als er unter dem übermächtigen Drucke seiner
Todeskrankheit, den nur seine ein langes Leben
hindurch zu eisernem Willen geschulte Natur noch
zu überwinden befähigt war, in fieberhafter Hast
seine Untersuchung über die Statue für den ersten
Band der Forschungen abschloß. Der Wunsch, das
Werk, dessen Vollendung er in klarer Erkenntnis
seiner Lage als letzte Schicksalsgunst ersehnte, rasch
zu Ende zu bringen, mag ihn verhindert haben, auf
Bedenken einzugehen, die ihm doch nur einen
Nebenpunkt zu treffen scheinen mochten.
2) Die Abbildung Forsch, a. a. O. S. 187 Fig. 133
führt irre, weil sie die auf getrennten Blättern auf-
genommenen Umrisse der Sohlen ohne Rücksicht
auf ihren tatsächlichen Abstand nebeneinander
stellt, wie ein Vergleich mit Fig. 129 sofort ersehen
läßt; die oben gegebenen Maße sind am Original
genommen.
Die nachfolgenden Erörterungen sollten ursprünglich in dem Bande der ^For-
schungen in Ephesos" ihre Stelle finden, der den ganzen Gebäudekomplex zu schil-
dern haben wird, in dem die Statue zum Vorschein gekommen ist'). Sie an dieser
Stelle vorwegzunehmen, bestimmt mich die Erwägung, daß dieser Band wohl erst
nach längerer Frist zum Erscheinen gelangen dürfte, während anderseits die Figur
durch eine von J. Sieveking, wie ich seiner freundlichen Mitteilung entnehme, vor-
bereitete Besprechung in Brunn-Bruckmanns Denkmälern wieder in den Vorder-
grund des Interesses gerückt werden wird. So schien es mir angebracht, noch vorher
auf die Bedenken hinzuweisen, die sich der von Benndorf, Forsch, in Eph. I S. 181 ff.
vertretenen Annahme entgegenstellen, daß die Statue auf einer in unmittelbarer
Nachbarschaft ihrer Fundstelle aufgedeckten Inschriftbasis der Wanddekoration
(a. a. O. S. 186 Fig. 132) gestanden habe.
Indem ich die Besprechung der Fundumstände für den Schluß aufspare, gehe
ich gleich auf die mir entscheidend scheinenden technischen Gesichtspunkte ein.
Zunächst ist die Basis für die von der Figur geforderte Standfläche unver-
hältnismäßig breit und vor allem tief. Sie zeigt an der Oberfläche (das nur 0*02
vorspringende Oberprofil mit inbegriffen) ein genaues Quadrat von 0*72"' Seiten-
länge. Die Füße der Statue dagegen finden, wenn man sich die Figur in voller
Vorderansicht gegen den Beschauer aufgestellt denkt, in einem Rechteck von 0*50*"
Breite und 0*40"'Tiefe Platz^); hält man, was Sieveking zu begründen vorhat, für
die Hauptansicht diejenige, in der sie Jahresh. 1902 S. 213 erscheint, so verschieben
sich die Maße noch weiter zuungunsten der Zusammengehörigkeit. Nun ragt zwar
i) Inhaltlich lagen sie Benndorf schon damals
vor, als er unter dem übermächtigen Drucke seiner
Todeskrankheit, den nur seine ein langes Leben
hindurch zu eisernem Willen geschulte Natur noch
zu überwinden befähigt war, in fieberhafter Hast
seine Untersuchung über die Statue für den ersten
Band der Forschungen abschloß. Der Wunsch, das
Werk, dessen Vollendung er in klarer Erkenntnis
seiner Lage als letzte Schicksalsgunst ersehnte, rasch
zu Ende zu bringen, mag ihn verhindert haben, auf
Bedenken einzugehen, die ihm doch nur einen
Nebenpunkt zu treffen scheinen mochten.
2) Die Abbildung Forsch, a. a. O. S. 187 Fig. 133
führt irre, weil sie die auf getrennten Blättern auf-
genommenen Umrisse der Sohlen ohne Rücksicht
auf ihren tatsächlichen Abstand nebeneinander
stellt, wie ein Vergleich mit Fig. 129 sofort ersehen
läßt; die oben gegebenen Maße sind am Original
genommen.


