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Fritz Eichler, Zwei Relieffragmente der Antikensammlung in Wien
417/16 48) scheint mir noch etwas strenger. Näher stehen das Relief des Dekretes für
die Neapolitaner (410/09) 49) und die Athene der Schatzurkunde aus demselben Jahre
in Paris 5°) in Reliefbehandlung, Figurenumriß und Faltenstil. Die 405/045I) und
400/39952) datierten Reliefs, beide sichtlich befangen durch die Abhängigkeit von
gemeinsamen statuarischen Vorbildern, ergeben nahe Entsprechungen in den Falten
der umgeschlagenen Mantelpartien um die Körpermitte, während die nächsten verwert-
baren Urkundenreliefs 53) schon größere Freiheit des Faltenstiles und der Bewegung
der Figuren zeigen.
So darf selbst bei vorsichtiger Schlußfolgerung aus den angeführten Daten unser
Doppelrelief den zwei letzten Jahrzehnten des 5. Jahrhunderts zugewiesen werden.
Möchten die ungeklärten Fragen der gegenständlichen Deutung ihre Lösung wenn
möglich durch das Auftauchen der fehlenden Teile finden'
Wien, Anfang 1928. FRITZ EICHLER
48) Ö. Jh. XVIII, Beiblatt, 89, Abb. 33; Walter,
Beschreibung, Nr. 2.
49) Svoronos CCIV; J.d.I. 1927, S. 70, Abb. 9.
5°) A. Μ., 1910, T. IV 2.
51) Kern, Inscriptiones graecae, tab. 19; Casson,
Cat. Acr. Mus., p.234, n. 1333; J.d.I. 1927, Beilage
3 a zu S. 72; Rodenwaldt, Das Relief, T. 81.
5·) Svoronos CCIII.
53) Schatzmeisterurkunde von 398/97 (Svoronos
CVII 1479) u. a. m.
Fritz Eichler, Zwei Relieffragmente der Antikensammlung in Wien
417/16 48) scheint mir noch etwas strenger. Näher stehen das Relief des Dekretes für
die Neapolitaner (410/09) 49) und die Athene der Schatzurkunde aus demselben Jahre
in Paris 5°) in Reliefbehandlung, Figurenumriß und Faltenstil. Die 405/045I) und
400/39952) datierten Reliefs, beide sichtlich befangen durch die Abhängigkeit von
gemeinsamen statuarischen Vorbildern, ergeben nahe Entsprechungen in den Falten
der umgeschlagenen Mantelpartien um die Körpermitte, während die nächsten verwert-
baren Urkundenreliefs 53) schon größere Freiheit des Faltenstiles und der Bewegung
der Figuren zeigen.
So darf selbst bei vorsichtiger Schlußfolgerung aus den angeführten Daten unser
Doppelrelief den zwei letzten Jahrzehnten des 5. Jahrhunderts zugewiesen werden.
Möchten die ungeklärten Fragen der gegenständlichen Deutung ihre Lösung wenn
möglich durch das Auftauchen der fehlenden Teile finden'
Wien, Anfang 1928. FRITZ EICHLER
48) Ö. Jh. XVIII, Beiblatt, 89, Abb. 33; Walter,
Beschreibung, Nr. 2.
49) Svoronos CCIV; J.d.I. 1927, S. 70, Abb. 9.
5°) A. Μ., 1910, T. IV 2.
51) Kern, Inscriptiones graecae, tab. 19; Casson,
Cat. Acr. Mus., p.234, n. 1333; J.d.I. 1927, Beilage
3 a zu S. 72; Rodenwaldt, Das Relief, T. 81.
5·) Svoronos CCIII.
53) Schatzmeisterurkunde von 398/97 (Svoronos
CVII 1479) u. a. m.