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Josef Keil
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2: Grabhaus der CI. Tatiana.
zweite bewegliche Teil eine Anzahl kleinerer,
aber für die Ephesosforschung wichtiger Gra-
bungen und Untersuchungen in sich schloß,
die nach Tunlichkeit in Angriff genommen
werden sollten oder sich im Laufe der Kampa-
gne von selbst ergaben. Dazu kam dann noch
der dringende Wunsch, die Errichtung eines
Lokalmuseums in die Wege zu leiten, in
welchem die nicht nach Smyrna abtranspor-
tierten Einzelfunde in geordnete und sichere
Verwahrung genommen werden könnten.
Die unbedingt zu erledigenden Aufgaben
knüpften unmittelbar an die Arbeiten des Vor-
jahres an.
Wie im XIV. vorläufigen Grabungsbericht
dargelegt ist x), waren in den letzten Tagen
der Kampagne von 1928 aus einem beim magne-
sischen Tor gelegenen Grabhaus zwei Sarko-
phagdeckel, zahlreiche Bruchstücke von relief-
geschmückten Sarkophagkasten und ein In-
schriftquader geborgen worden, der die in
Form eines Briefes abgefaßte und in das
Jahr 204 n. Chr. datierte Zessionsurkunde
eines dieser Sarkophage trug. Es war die erste
Aufgabe der heurigen Grabung, durch eine voll-
ständige Freilegung des ganzen G r a b h a u-
s e s den vorläufig ermittelten Befund des
Vorjahres zu ergänzen und im Anschluß daran
nach anderen Grabmonumenten in der Um-
gebung Ausschau zu halten. Die Grabung am
Grabhause war, da die Verschüttung im
Innern nicht viel über einen Meter betrug,
rasch zu Ende geführt. Sie ergab, wie der von
Miltner aufgenommene Plan Abb. 3 und das
Schaubild Abb. 2 erkennen lassen, einen sehr
stattlichen Bau aus Hausteinmauerwerk, dessen
*) Jahresh. XXV 1929 Beibl. 45 ff.
Josef Keil
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2: Grabhaus der CI. Tatiana.
zweite bewegliche Teil eine Anzahl kleinerer,
aber für die Ephesosforschung wichtiger Gra-
bungen und Untersuchungen in sich schloß,
die nach Tunlichkeit in Angriff genommen
werden sollten oder sich im Laufe der Kampa-
gne von selbst ergaben. Dazu kam dann noch
der dringende Wunsch, die Errichtung eines
Lokalmuseums in die Wege zu leiten, in
welchem die nicht nach Smyrna abtranspor-
tierten Einzelfunde in geordnete und sichere
Verwahrung genommen werden könnten.
Die unbedingt zu erledigenden Aufgaben
knüpften unmittelbar an die Arbeiten des Vor-
jahres an.
Wie im XIV. vorläufigen Grabungsbericht
dargelegt ist x), waren in den letzten Tagen
der Kampagne von 1928 aus einem beim magne-
sischen Tor gelegenen Grabhaus zwei Sarko-
phagdeckel, zahlreiche Bruchstücke von relief-
geschmückten Sarkophagkasten und ein In-
schriftquader geborgen worden, der die in
Form eines Briefes abgefaßte und in das
Jahr 204 n. Chr. datierte Zessionsurkunde
eines dieser Sarkophage trug. Es war die erste
Aufgabe der heurigen Grabung, durch eine voll-
ständige Freilegung des ganzen G r a b h a u-
s e s den vorläufig ermittelten Befund des
Vorjahres zu ergänzen und im Anschluß daran
nach anderen Grabmonumenten in der Um-
gebung Ausschau zu halten. Die Grabung am
Grabhause war, da die Verschüttung im
Innern nicht viel über einen Meter betrug,
rasch zu Ende geführt. Sie ergab, wie der von
Miltner aufgenommene Plan Abb. 3 und das
Schaubild Abb. 2 erkennen lassen, einen sehr
stattlichen Bau aus Hausteinmauerwerk, dessen
*) Jahresh. XXV 1929 Beibl. 45 ff.