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Oess, Guido
Untersuchungen zum altenglischen Arundel-Psalter — Heidelberg: Carl Winter's Universitäts-Buchhandlung, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.51679#0015
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Die altenglische Interlinearversion. 5
Ligaturen und Kürzungen im Lateintext sind aus praktisch-
technischen Gründen ohne weiteres aufgelöst. In bezug auf Wort-
trennung und -zusammenschreibung mußte auch hier gelegentlich
schematisierend verfahren werden. Die Interpunktion am Versende
(im hsl. Sinne, d. h. vor Initiale) wurde durch Einführung des Punktes
an Stelle der mannigfach variierenden Interpunktion der Hs.
schonend reguliert; die unzulängliche Interpunktion im Versinnern
wurde beibehalten, auch das nach oben gehende Semikolon. Für
die Verszählung der Psalmen folge ich der von J. Stevenson1 in
seiner Vespasianausgabe eingeführten und auch von Sweet2, Harsley3
und Roeder4 beibehaltenen Zählung; für die Zählung von Versen in
den Hymnen dagegen Harsley. Die Überschriften der einzelnen
Psalmen, die nie glossiert sind, wurden der Raumersparnis halber
weggelassen. Falsche und verderbte Formen, sowie Lesungen, die nicht
als Varianten angesprochen werden können, wurden gesternt. Spuren
fremder Tätigkeit in Text und Glosse nebst paläographischen Be-
merkungen sind jeweils am Fuße der Seite verzeichnet.

III. Die altenglische Interlinearversion.

1. Chai-akter der Glosse.
Die Glosse ist, wie schon die Auszüge Lindelöfs vermuten
ließen, ziemlich reich an Fehlern und Ungenauigkeiten. Er-
scheinungen, wie sie Wildhagen5 für den Canterbury-Psalter zur
Sprache bringt, treten auch in unserer Glosse zutage. Es muß auf
Wildhagens instruktive Ausführungln, die er im II. Kap. des An-
hangs (S. 231 ff.) niedergelegt hat, an dieser Stelle nachdrücklichst
bingewiesen werden. Seine allgemeinen Ausführungen über Fälle,
wo der Lateintext die Hauptveranlassung zum Irrtum gegeben haben
mag, und über Ungenauigkeiten, die lediglich der Laune, Unacht-
samkeit, Unkenntnis und Nachlässigkeit des Glossators zuzuschreiben
sind, haben im großen ganzen auch für vorliegende Glosse Geltung.
1 Anglo-Saxon and Early English Psalter (The Publications of
the Surtees Socrety). London 1843.
2 Vespasian Psalter in The Oldest English Texts (E. E. T. S. 83).
London 1885, S. 183 ff.
3 Eadwine’s Canterbury Psalter (E. E. T. S. 92). London 1889.
4 Der altenglische Regius-Psalter (Studien zur engl. Philologie,
XVIII). Halle 1904.
5 Der Psalter des Eadwine von Canterbury (Studien zur engl.
Philologie, XIII). Halle 1905.
 
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