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Sutor, Kaspar [Bearb.]; Helfenstein-Wiesensteig, Katharina von [Bearb.]; Pancratius, M. [Bearb.]; Oettingen, Ernst von [Gefeierte Pers.]
Drey Christliche Catholische Leichtpredigen. Weylandt deß Hoch vnd Wolgebornen Grafen vnd Herrens/ H. Ernesti deß Aeltern Grafens zu Ottingen/ Röm. Keys. Mayestät/ auch Churfürstlichen Durchleucht in Bayern Raths/ Cammerherrens vnd Stadthalters zu Wembdingen/ [et]c.: So in dem Jahr 1626. den 18. Mayen/ Nachmittag zwischen drey vnd vier Vhren/ in Gott seligklich endtschlaffen. Deren zwo gehalten worden Auff der Begräbnuß/ vnd dreyssigist in dem würdigen Gottshauß Kirchen der Graffschafft Öetingen/ Die dritt aber zu Dünckelspül ... — Gedruckt zu Dilingen: in Verlegung Caspari Svtoris, 1631 [VD17 16:752869Y]

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https://doi.org/10.11588/diglit.61580#0024
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‚ 38 Die Ander
groſſer Nutz weilen G Ott ihne damahls ineinem guten Stand vnnd
Willenfindet / damit ernicht von newem wider falle: Raptus eſt, nec
malitia mutet intellectum. Gleich wie ein Mutter / die da ſicht / daß jhr
Kind dem Fewr oder Waſſer zu nahe geht / oder ſonſten in Gefahr
ſteht / ſo laufft vnd zuckt ſie es hinweg / damitjhm nichts geſchehe: Alſo
thut auch GOTIT manigmahlen mit ſeinen lieben Kindern / die er in
Gefahr ihrer Seligkeit zuſein erkennt / zuckt er vryliglich per mortem-
hinweg / reiſſet ſie herauß / ehe ſie vbels thun koͤnden: Aber die Welt
verſtehts nicht. Vnnd eben diß iſt was der weiſe Mann ſpricht
Sap. 4. Videbunt finem ſapientis & non intelſigent, quid cogitauerit
de illo Dominus. q. d. Die Leuth ſehen offt daß der Gerechte ein vnge-
wohnlichs / gaͤhes / ſchnelles End nimbt oder Todts ſtirbt: Vnnd wei-
len ſie nit wiſſen / warumh es SO TT thut oder zulaßt / ſo machen ſie
allerley eytele freuendtliche Diſcurs vnd Gedancken: So doch durch
Mittel diſes vrblitzlichen Todts jhnen zum beſten gereicht / vnnd
BOTT dardurch auß aller Gefahr der Suͤnden vnnd Verdamb-
nuß / Auß allerley Nachſtellungen ſeiner Feind erroͤttet hat. Dann
ſelten ſtirbt der jenig vbel / der GOttſelig gelebthat / wie S. Auguſti-
nus ſpricht. GOtt gebe / wie er ſterbe. Zugleich / wie auch der jenig
ſelten wol ſtirbt / der ein Gottloß Leben fuͤhret / GOtt gebe er ſterbe-
was Todts er wolle.

Vnnd Beſchluß derowegen / wie ich angefaugen: Vber
diſen Todten ſollen wir wainen vnnd Hertzlichen klagen / ſeinen
Leichnamb der Gebuͤr vnnd Stand gemeß begraben / diſe Be-
graͤbnuß nicht verachten oder vergeſſen / noch vil weniger aber
der lieben Seelen / ſonder für ſolche betten / Allmuſen geben: ꝛc.
Damit GO2 / ſo fehr ſie noch in dem Fegfewr was abzubuͤſſen
ſich ihren vnnd aller Chriſtglaubigen Seelen / durch die Ver.
dienſt Iesv CHRISTEI ſeines Roſenfarben koſtbaren Bluts /
vnnd Fuͤrbitt der heiligſten Junckfrawen Mar ı= vnnd aller

Außerwoͤhlten / erbarme / von ſolcher Pein erledige / vnnd
zur Swigen Immerwehrenden Ruhe / gnedig-
klich fuͤhre. Amen.

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