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Ohnefalsch-Richter, Max
Kypros, Die Bibel und Homer: Beiträge zur Cultur-, Kunst- u. Religionsgeschichte des Orients im Alterthume, m. bes. Beruecks. eigener zwoelfjaehrigen Forschungen u. Ausgrabungen auf d. Insel Cypern (Text) — Berlin, 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.5181#0068

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( ;|1'- -• Der Baumcultus und dessen Uebergänge zum antroporhorphen Bildercultus. 59

ouchen zwischen diesen letzten anikonischen Baum-Agalmatas. Der Rest der Schale wird durch

ere religiöse Huldigungen, Opfer und Krimpte ausgefüllt. Ich bemerke nur, dass der Kampf des

ten, nur mit kurzem Schurze bekleideten Mannes und des in verrenkter Stellung gebildeten
Kl" •

S* grerfes in derselben Weise und Motivbildung am fünften heiligen Baume eingeschaltet ist, wie

denselben sechs Mal wiederholt auf Fig. 51, der Silberschale von Idalion, kennenlernten. Am
dei religiösen Bilder auf der anderen Seite hinter der Gruppe des Flügelgreifenpaares um den
• s lsi neu Baum sieht man ebenfalls den Kampf eines halbgepanzerten Mannes mit einem Flügel-
• der aber dort in der anspringenden Stellung erscheint, die sonst der Löwe einnimmt. Der
nipt des vierflügeligen Dämonen mit dem Löwen, den wir vier Mal auf der Silberschale von Dali
g-51) wiederkehren sahen, bemerken wir hier einmal und gross als centrales Medaillonbild, wobei
i aiegesvögel den Raum ausfüllen. Im mittleren Figurenstreifen erblicken wir ausser der er-
inten Sphinx und Löwen- oder Bärenjagd (?) einen Löwen in einer Stellung, als wollte er die
erde überfallen. Dieselbe wird durch ein weidendes Pferd, eine das Kalb säugende Kuh, zwei
ereinander herlaufende Stiere und zwei miteinander kämpfende Stiere dargestellt. Ausser den er-
'' mtcn grossen Cypressenbäumen sind noch kleine aufspriessende Cypressenbäumchen bei den
" ' ern mit dem Greifenpaare am mystischen Baume und bei dein Kampfe des gepanzerten Mannes
11 dem Baume auf der äusseren Bildzone angebracht. Das Hauptbild der äusseren Zone, um welche
' die heiligen Bäume mit ihren Darstellungen und die Dämonen, welche mit Greifen kämpfen,
S'Uppiren, Hegt unserer Darstellung hier ferner, weshalb wir, dasselbe hier kurz zuletzt besprechen.
an steht im ägyptisirenden Geschmackc einen König mit erhobenem keulenförmigen Scepter
Gefangenen schlagen,*) während vor ihm der sperberköpfige Gott den Sieg segnet, hinter ihm
"'" Kriegsknecht einen Leichnam trägt.

Aul I afel XW'l i 3 habe ich nun eine vollkommen erhaltene Stele (1) und zwei Capitelle

er Steinfragmente (2 und 3) nach dem soeben citirten Atlas L. I'. die Cesnola's**) in Lichtdruck-

"'dern verkleinert wiedergegeben. Die 4 Fuss, 6'/s Zoll (= 1,45 m) hohe Stele, No. 1, für welche als

Undort (wie für 2 und 3) Athienu angegeben wird, ist bereits im dritten Bande der Perrot'schen

unstgeschichte***) abgebildet und besehrieben, während meines Wissens die Stücke No. 2, 2 Fuss,

/i Zoll (Ä 6555 ctm) nochj und No 3j 2 Fuss, (> Zoll (= 76,2 ctm) hoch, zum ersten Male

■ «as durch mustergültige Abbildungen veröffentlicht wurden. Bei 2 und 3 ist es in Folge

fragmentarischen Zustandes zweifelhaft, ob wir mit Stelen ähnlicher Form, wie Xo. I, oder

apitellen der form, wie sie von G. Perrotf) und mirft) abgebildet wurden, zu thun haben.

' star hervorging, zu dereinen grossen k3'prischen Göttin verschmolzen wurde. In den Abschnitten

"''die weiblichen Gottheiten komme ich darauf zurück. Vgl. auch Koscher's Mythol. Lexikon II, Sp. 379

. ° ,sis auf Kypros. 1 S. 1868 Hathor auf Kypros. Ein dieser grossen kyprischen Hauptgöttin Astarte-

arte geweihter Tempel mit starker Betonung der Hathor-Isis habe ich in Kition 1885 nachgewiesen und

■( n das Louvre-Museum in Paris und das Königliche Museum in Berlin je eine von diesem Heiligthum

mendes Capitell mit dem Hilde der Hathor. Das Capitell des Louvre abgebüdet in S. Reinach's Chroniques

'""'• Paris 1891. S. 178. (Revue Archeologique 5J, 347.

Vgl. (,. Perrot 1, S. 127 Fig. 85. IIb Fig. 36, 5+:i und 546.
""' Tafel XCIX, 671, C, 672 und 673.
**) s- 217. Fig. 152.
t) Hand III. Fig. 52. s. 116.
tt) The Owl. I888. Seite 60 und (.I und Tafel V, 1—3.
 
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