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äburman. vratu.

Wie sie sein soll, so auch ist und damit unsre Existenz sicher
trägt.
Dem yta und unter einander (vgl. z. B. Rigv. V, 72, 2) stehen
weiter zwei Ausdrücke nah, die beide in nur wenig verschiedenen
Nuancierungen die Vorstellung von „Gesetz", namentlich der zweite
auch die von „Pflicht" ausdrücken: ällarman und vrata^.
äüarwan ist wörtlich „das Halten" und „das Gehaltene":
göttlicher Wille oder unpersönliche Weltmacht hält die Ordnungen
in unwandelbarer Sicherheit fest. So die Ordnungen des Geschehens
in der Natur. Ebenso aber die, von denen Handeln und Erleben
aller Art bestimmt wird. „Die Götter haben durch Opfer Opfer ge-
opfert: diese äüarwan waren die ersten" (Rigv. I, 164, 50). Das
Opferfeuer wird entflammt „nach den ersten äüarman" (III, 17, 1).
Der Fromme „Pflanzt sich durch Nachkommen fort auf Grund des
äüarinan" (VI, 70, 3). Für vrutu anderseits scheint die Etymologie
eine ursprüngliche Bedeutung etwa von „Wort" d. h. „Befehl" zu
ergebend Damit im Einklang läßt der Sprachgebrauch des Rigveda
bei vrata besonders gern so zu sagen zwei Parteien hervortreten.
Das vrata ist, von der einen Seite gesehen, meist das eines Gottes
(„die festen vruta, welche die Götter gemacht haben" I, 36, 5; vgl.
X, 65, 11; auf Varuna „ruhen unerschütterlich die vrata wie auf
einem Felsen" II, 28, 8), von der andern Seite das vrutu eines
Wesens, welches göttlichem Willen gehorcht; leiser oder stärker macht
sich, entschiedener als bei äöarwun, ein Zug der Dienstbarkeit fühl-
bar, die den einen dem andern unterwirft. Im vratu (Lokativ; der
ist hier typisch) Indras steht Varuna und die Sonne; seinem vrata
folgen die Flüsse (I, 101, 3)^. Im vrata (wieder Lok.) des Par-
1. Dazu ließe sich dann noch ällawan stellen: „das Setzen", „das Ge-
setzte". Ich lasse dies Wort hier beiseite, indem ich aus meinen Aufsatz NGGW.
1915, 180 sf. verweise.
2. Man hält vrata für verwandt mit lateinisch vorbum, unserm „Wort".
Ableitung von vr- „wählen" ist unwahrscheinlich. Schon Bergaigne (a. a. O.
215) hat treffend bemerkt, daß das zur Vorstellung des vrata passende Verb
eher vas- als vr- wäre.
3. So erscheint auch in den awestischen Belegen das Wort gern verbunden
mit der Bezeichnung (etwa im Gen.) des ordnenden, befehlenden Gottes (man
beachte, daß aweftisches Äquivalent von vrata nicht allein urvata sondern auch
nrvüta ist: vgl. Andreas und Wackernagel NGGW. 1911, 12. 17. 19.
4. Die etwas andre Ansicht der Sache, daß die Götter „ont tait eoulor
1^8 6LUX 86 playant au-ä688U8 Ü68 X, 66, 9", beruht aus einem
 
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