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Klassifizierung der Begriffe.

ich das tun!', das ist lrratu. Wenn ihm das aber gelingt, das ist
(äL. IV, I, 4, I)r.
Was nun weiter die Ordnung der Begriffe unter einander in
Koordination und Subordination anlangt, so gehören selbstverständ-
lich gewisse einfache Reihen gleichartiger Begriffe, die demselben
Oberbegriff unterstehen, längst zum festen Besitz des Wissens. Es
wäre ja undenkbar, daß die Jahreszeiten, Kasten, Veden, Priester-
tümer usw. nicht in ihrer bestimmten Reihenfolge, zusammen mit
den allgemeinen Begriffen von Jahreszeit usw. geläufig gewesen
wären. Oben ist gezeigt, wie man derartigen Begriffsreihen gern
eine gewisse mystische Äquivalenz unter einander beilegte, so daß die
ersten Nummern ihrer aller, ebenso dann die zweiten usw. jedesmal
als von den gleichen Kräften erfüllt und in gewisser Weise identisch
galten (S. 55 f.). Wenn damit ein bemerkenswerter Schritt zum
Aufbau freilich stark von phantastischen Tendenzen durchsetzter Be-
griffssysteme getan war, so ist man an andern Stellen, wo ein
weniger lebhaftes Interesse ins Spiel kam oder wo die Zusammen-
gehörigkeiten schwerer erkennbar waren, sehr viel weiter im Rück-
stand geblieben. Es wurde oben gezeigt, wie lange es gedauert
hat, bis sich die fünf Sinne, die fünf Elemente zu Reihen zusammen-
schlossen, die von der zäh sich behauptenden Vermischung mit Ungleich-
artigem befreit waren (S. 58ff.; 82): nicht überraschend, bedenkt man,
wie wenig da das Interesse des Betrachters der ruhigen Prüfung
objektiver Sachverhalte, wie intensiv es statt dessen dem Spiel mit
phantastischen Zusammenhängen zugewandt war. Doch täusche man
sich nicht: solches Spiel brauchte doch, wo einmal ein Gegenstand
der Beobachtung der Inder günstig gelegen war, keineswegs unter
allen Umständen die scharfe Auffassung, die zutreffende Klassifizierung
der betreffenden Erscheinungen oder Begriffe auszuschließen. Die
Phonetischen Vorgänge, die sich beim Zusammentreffen von Auslaut
und Anlaut der Worte im Satzzusammenhang ergeben, wurden mit
einem hohen Haufen von Mystik überladen („das Vorderglied ist
die Erde; das Hinterglied ist der Himmel; die Verbindung ist die
Luft", usf. in inüuituw). Aber das hat nicht gehindert, daß man
1. Auch in altbuddhisiischer Zeit liegen die Definitionen, wenn sie auch
über das Brähmananiveau wesentlich fortgeschritten sind, doch noch recht im
Argen: sie bestehen vielfach in Anhäufungen massenhafter Synonyma. Man ver-
gleiche die Erklärungen des Sutta Vibhaüga zu den Pätimokkharegeln. Siehe
auch Nrs. Itk/s Davids LudäUigt XXIX.
 
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