Aerrlicke
/-/s/mvl/l
Lrimpke im 5ckmimm 8tAäwn
f/5c?i65 /m Ln6/avf — (-/5e/a >^en6/ lvs/kei /m kennen
Endlich sind nun auch die Schwimmer an der
Reihe. Der „kleine Bruder" neben dem großen
Stadion, das Schwimmstadion, glich in den letzten
Tagen einem aufgefcheuchten Bienenkorb, steigende
Erregung bei den Aktiven und Betreuern, vor-
sichtiges Abwägen der Aussichten, dann aber eine
ständig steigende Anteilnahme Berlins und seiner
Besucher, wie man es kaum für möglich gehalten
hätte. 6 bis 7000 Zuschauer wohnten dem letzten
Training bei, korbweise wurden die Eintritts-
abschnitte abends fortgeschafft.
Am Sonnabend früh bot das Schwimmstadion
mit seinen dicht gefüllten Rängen ein herrliches
Bild. Schade, daß Petrus eine Einladung abge-
lehnt hatte, die kleinen Regenschauer störten un-
gemein. Dennoch wirkte das auf die Aktiven
kaum, denn die olympischen Rekorde purzelten
nur so. Sprechchöre taten sich bald auf, so daß
trotz aller Unbilden gute Stimmung herrschte
und jede Leistung mit starkem Beifall belohnt
wurde. Daran beteiligte sich auch Reichsminister
Frick, der besondere Freude an dem neuen olym-
pischen Rekord unserer Martha Genenger im
Brustschwimmen 200 Meter für Frauen hatte.
Es sei vorweg gesagt: Unsere drei Mädels,
Martha Genenger, Anni Hölzner und Trude
Wollschläger kommen in die Zwischenläufe, die
am Sonntag ausgetragen werden.
Es sei jedoch der Reihe nach berichtet und mit
den Vorläufer: zum Freistilschwimmen für Män-
ner, 100 Meter, begonnen. Schon der erste Lauf
brachte eine neue olympische Höchstleistung durch
Fick (USA), der den ungarischen Meister Csik in
0:57,7 auf den zweiten Platz verwies. Csik's
Zeit betrug 0:58,3 vor Gabrielson (Großbritan-
nien)) mit 1:01,2. Nur 0,1 Sekunden schlechter
war die Zeit von Pusa (Japan), der im
2. Lauf in 0:57,8 den Amerikaner Highland mit
0:59,9 und den Australier Kendall mit 1:01 auf
die nächsten Plätze verwies.
Zn der 3. Ausscheidung ereilte dem Deutschen
Schwartz das Schicksal, er wurde in 1:01,8
hinter French-Williams (England) mit 1:00,7 und
Aöjaludin (Philippinen) mit 1:01 nur Dritter.
Seine Zeit reichte zur Qualifikation für die
Zwischenläufe nicht aus.
Ein herrliches Rennen lieferte Helmuth
Fischer im 4. Lauf dem japanischen Spitzen-
fchwimmer Arai, der in 0:57,7 den Deutschen
nur um 0,2 Sekunden auf den 2. Platz verwies.
Ungarns zweite Kraft, Gröf, fiel als Dritter Mit
1:01,3 bereits aus. Fischers Zeit von 0:57,9 ist
die beste, die er je im freien Wasser erzielte. Dis
Bestzeit von Fick wurde aber im 5. Lauf durch
Tagst chi (Japan) um 0,2 Sekunden auf 0:57,5
verbessert, im weiten Abstand folgten Christen-
fen (Dänemark) mit 1:01,1 und Larsen (Kanada)
mit 1:01,5. Der dritte Deutsche Heikel hatte
an und für sich einen leichten Lauf, belegte aber
mit 1:01,4 trotz scharfen Kampfes hinter dem
Zugoslawen Wilfan (1:00,6) nur den 2. Platz, wo-
mit er jedoch im Rennen blieb. Im 7. und letzten
Lauf sicherten sich Lindegren (USA) mit 0:58,3,
Abay-Nemes (Ungarn mit 1:Y0,2 und Hietanen
(Finnland) mit 1:01 die weitere Teilnahme.
Einer ernsten Prüfung wurden unsere Brust-
schwimmerinnen unterzogen, die, wie oben be-
reits gesagt, alle drei im Wettbewerb blieben.
Im 1. Laus schwamm Anni Hölzner mit 3:11 für
200 Meter nicht schlecht, aber es reichte nur zum
4. Platz hinter Süerensen (Dänemark), Isberg
Schweden und Waalberg (Holland).
Dann war es unserer Meisterin Martha
Genenger vergönnt, an die Leistung von
Hilde Schräder vor acht Jahren anzuknüpfen und
mit 3:03 die erste olympische Bestzeit zu
schwimmen. Die Nächstplacierten dieses Vorlaufes
waren Kastein-Holland (3:07,8) und Tsuboi-
Zapan (3:15).
Dem Rekord von Genenger war kein langes
Leben beschicken, schon im 3. Lauf stellte die
Japanerin Maehata, die auch den Weltrekord
mit 3:00,4 hält, die neue Marke auf 3:0l,9 (!).
Christensen (Dänemark) mit 3:1 und Gomen
(England) mit 8:15,7 endeten weitab geschlagen
auf dem 2. und 3. Platz. Unsere dritte
Schwimmerin, Trude Wollschläger, siegte im letzten
Lauf in 3:08,5 sicher vor Storey (England) und
Maria Lenk (Brasilien). Alleinige Favoritinnen
der Zwischenläufe am Sonntag sind Genenger und
Maehata. Da die drei -Ersten und die schnellste
Vierte in die Entscheidung kommen, ist zu er-
warten, daß Deutschland gut vertreten fein wird.
Am Nachmittag
Als erste nahmen am Nachmittag die Teil-
nehmerinnen zu den Vorläufen des Freistil-
schwimmens über 100 Meter Aufstellung.
Im ersten Lauf schwamm unsere kleine Gisela
Arendt die ersten 60 Meter führend, ein
kluges RenneN. Als sie bei 80 Metern von der
Holländerin Mastenbroek eingeholt wurde,
war sie nur darauf bedacht, den 2. Platz zu
halten. Mastenbroek erzielte die Bombenzeit von
1:06,4, also neuen olympischen Re-
Auch außerhalb des Schwimmstadions tonnte
man am Sonnabend naß werden.
kord! Cs scheint, als ob sich alles zur Jagd
auf olympische Bestleistungen verschworen hätte.
„Gisela" erreichte die gute Zeit von 1:07,3 vor
Rawes (USA).
Im 2. Vorlauf machte das Schwimmen der
Weltrekordinhaberin, den Ouden- Holland,
einen etwas verkrampften Eindruck. Sie Hatto
auch alle Mühe, sich des Angriffs von de Lacy-
Australien und McKean-USA zu erwehren; die
Zeiten betrugen in dieser Reihenfolge 1:08,1,
1:08,5 und 1:09,5 und bestätigen das Vorher-
gesagte.
Unsere jüngste Teilnehmerin Schmitt machte
sich gerade zum Start für den 3. Vorlauf fertig,
als der Stellvertreter des Führers das Schwimm-
stadion betrat. Sie war ihren erfahreneren und
besseren Gegnerinnen nicht gewachsen und endete
unplaciert in 1:11 hinter Campbell- Argen-
tinien mit 1:06,8, Wagner-Holland mit 1:08,9
und Azevedo Coutinho-Brasilien.
Im 4. Vorlauf setzte sich die kleine Hveger-
Dänemark bei 75 Meter an die Spitze und siegte
in 1:09,6 überlegen gegen Kojima-Japan (1:11)
und Wadham-USA (1:11,5). Die Dänin ist In-
haberin der Weltrekorde ab 400 Meter Kraul für
Frauen, ein kleines 16jähriges Schwimmwunder.
Unsere letzte Sprinterin Lohmar konnte sich im
5. Vorlauf nicht durchsetzen, sie wurde nur Vierte
in 1:10,3 hinter Lapp-USA in 1:09, Lenkei-
Ungarn (1:09,9) und Stone-Kanada (1:10). Da-
mit sind die deutschen Interessen im Frauenfrei-
stilschwimmen über 100 Meter nur noch durch
Gisela Arendt vertreten.
Ein Rennen auf Biegen und Brechen war der
1. Zwischenlauf im Männer-Freistil über 100
Meter. Am Start u. a. der neue Inhaber des
Olympischen Rekords vom Vormittag, T a g u ch i
(Japan), Fick (USA), Czik (Ungarn) und unser
Fischer. Alle vier wendeten bei 50 Meter gleich-
zeitig, erst kurz vor dem Ziel konnte der Japaner
einen ganz knappen Vorsprung erringen, um in
0:57,9 vor dem Ungarn Czik (0:68,1), Fick
(0:58,2) und Fischer (0:68,7) zu gewinnen.
Fischer kommt als schnellster Vierter mit in den
Endlauf.
Weniger hart war der 2. Lauf, in dem die
beiden Japaner Pusa in 0:57,5 und Arai in
0:57,8 das Rennen unter sich ausmachten.
Dritter wurde Lindegren-USA in 0:58,1; aus-
geschieden sind u. a. Heikel (Deutschland) und
Highland (USA). Japan hat uns heute zwei
Sprinter mit der olympischen Zeit von 0:57,5
vorgeführtl Wer wird Olympiasieger?
Nie ersten WasserballspLele
Le/9/en —
Allgemein waren die Südamerikaner unter-
schätzt worden, denn sie wehrten sich gegen Bel-
gien im ersten Treffen des Wasserballturniers
recht tapfer. Ihre Technik hat wohl noch nicht
europäisches und olympiareifes Format, aber es
sind gute Einzelkönner vorhanden. Von großer
Klasse ist der Torwart Pereira Kliche. Belgien
hat gegen früher viel verloren, die Mannschaft
scheint überaltert zu sein. Mit echt südländischem
Temperament gingen die Südamerikaner den
Gegner an, ohne aber gegen dessen Härte auf-
zukommen. Immerhin blieb die erste Halbzeit
torlos. Im zweiten Spielabschnitt waren die
Belgier ziemlich erschöpft, konnten aber dennoch
gegen die zum Schluß stark nachlassenden Uru-
guayer mit 1:0 Toren gewinnen.
^9/6/16 —/^a//cr §:2
Im zweiten Spiel, Großbritannien gegen
Malta, wurde von keiner Seite etwas gezeigt.
Malta hatte eine junge und unerfahrene Sieben
zur Stelle, England stützte sich in der Hauptsache
auf altbekannte Kämpen. Temme und Sutton
sind nun schon so manches Jahr dabei, sind aber
immer noch als Rückgrat der Mannschaft. Groß-
britannien blieb mit 8 : 2 Toren erfolgreich, bei
Halbzeit war der Stand 4:0.
5c/iv/e/^—/§/an6 7 - /
Beide Mannschaften zeigten nicht allzuviel, man
merkte ihnen mangelnde Kampferfahrung an, be-
dingt durch fehlende istternationale Treffen.
Eifriger waren die Isländer, erfolgreicher da-
gegen die Eidgenossen, die bei Halbzeit mit 3:0
Toren in Führung lagen. Das Ergebnis beim
Schlußpfiff lautete: 7:1 für die Schweiz.
5c/ivve3en 2: j
Ein besonders herzlicher Empfang wurde den
Österreichern bei ihrem Erscheinen zuteil, die in
Reih und Glied mit erhobenem Arm dankten.
Ein schönes, manchmal hartes und schnelles Spiel
wurde geboten, das zwei gleichwertige Mann-
schaften im Kampf sah und bei Halbzeit 1:1 un-
entschieden stand. Schweden wurde nach Wieder-
beginn zwar reichlich hart, konnte aber nicht ver-
hindern, daß die Leuts von der Donau den zwei-
ten Treffer einsandten. Bei diesem Ergebnis
blieb es auch, obwohl cs Freistöße wegen allzu
körperlichen Spiels regnete. Die Tore für die
Sieger schossen-H a w l i ck und Schönfels,
für Schweden Holm.
/4o//6nc/—3:2 s3:3)
Die etwas schweren Holländer schienen, den
schnellen Amerikanern nicht gewachsen zu sein,
machten aber dieses Minus durch geschicktes Aus-
nutzen aller Chancen wieder wett. Die lange Er-
fahrung aus vielen internationalen Kämpfen
fetzte sich besser durch, zwei schnell hintereinander
folgende Tore waren die Ausbeute; USA hatte
noch nichts erreicht. Im Gegenteil, van Heteren
setzte den Erfolgen von van Aelst und Maier noch
einen dritten hinzu. Mit 3:0 für Holland ging
es in die Pause. Nach Wiederbeginn scheinen sich
die Sternenbannerleute von der anstrengenden
ersten Hälfte noch nicht recht erholt zu haben,
immerhin vermochten sie den Angriff in Hollands
Spielraum zu tragen, schnitten aber das ganze
Spiel zu sehr auf den Mittelstürmer Daubenspeck
zu, dem auch endlich ein Tor gelang. O'Lonnor
holte dann noch nach langem Hin und Her ein
zweites Tor auf, da Holland ungenau im Zu-
spiel wurde. Zum Schluß hieß es aber doch 3:2
für Holland.
—^905/avv/en 4.-/
Besonderes Interesse beanspruchte natürlich der
erste Start des olympischen Siegers von 1932,
der Mannschaft Ungarns. Die Magyaren ver-
legten sofort den Kampf in den gegnerischen
Raum. Nach längerem, oft hartnäckigem Abtasten
gelang durch Bozsi das erste Tor. Nach einem
zweiten Tor desselben Spielers stand es bei Halb-
zeit 2:0 für Ungarn. Kurz nach Beginn der
zweiten Spielhälfte erhöhte Nsmeth durch Vier-
Meter-Wurf auf 3:0, dem Liganovic den ersten
Treffer für Jugoslawien entgegensetzte. Ungarn
gewann zum Schluß knapper als erwartet
mit 4:1.
Osokeb/ancl-frankreicli
S:1 (5:1)
Als Höhepunkt des Nachmittags standen sich
Deutschlands und Frankreichs Mannschaften ge-
genüber. Dis Spieler kommen sich schnell näher,
bald heißt es durch Schneider 1:0 für die deut-
schen Farben. Unsere Sieben läßt nicht nach,
läßt sich auch durch einige von den Zuschauern
mißfällig aufgenommene Entscheidungen des Un-
parteiischen nicht entmutigen. Schnell heißt es
durch Schneider 2:0 und durch Schulze 3:0.
Das fast vollbesetzte Stadion ist aus dem Häus-
chen. Währenddessen „beharken" sich die Mann-
schaften im Wasser etwas. Die Ehrenloge füllt
sich mehr und mehr. Immer wieder erschallt das
„Rah—rah—rah — Germania!" aus den Tausen-
den von Kehlen. Aber scheinbar will nichts mehr
gelingen. Es bleibt eben bei 3:0. Endlich ge-
lingt nach vielen Fehlschüssen Schneider der vierte
Treffer, durch Gunst der fünfte. Dann ist Halb-
zeit.
Lange nach Wiederbeginn gelingt dann Schulze
ein Wurf aus 20 Meter. Es steht 6:0. Weitere
Erfolge kann Delporte im französischen Tor noch
verhindern, dann muß Padou aus dem Wasser.
Schneider verwandelt den 4-Meter-Wurf zum
7:0. Jetzt kommt Schulze erst in Fahrt. Gleich
heißt es 8:0. Infolge von Regelverstößen müssen
nacheinander Hauser und Schneider sowie Lam-
bert (Frankreich) aus dem Wasser. Diese Schwäche
kann Frankreich zum Ehrentor ausnutzen. Das
Ergebnis steht auf 8:1 für die Deutschen. Noch-
mals Anschwimmen, dann erfolgt der Abpfiff.
Deutschland hat mit 8:1 Toren das erste Spiel
gewonnen.
75c/iec/?L)5/Eake/ —
4.3
Im letzten Spiel am Sonnabend trafen die
Mannschaften der Tschechoslowakei und von Japan
an. Bei den Japanern vermißte man zuerst völlig
die Technik, bis sie sich nach und nach auf den
Gegner eingestellt hatten. Inzwischen hatte aber
die Tschechoslowakei drei Tore vorgelegt, mit denen
es auch in die Halbzeit ging. Nach Wiederbeginn
waren die Japaner wie umgewandelt. Besonders
ihr Altmeister Takahashi tat sich hervor und
konnte zwei Tore aufholen. Dann war jeder
Partei noch je ein Erfolg beschicden, so daß sich
die Gegner mit 4:3 für die Tschechoslowakei
trennten.
In der Pressekabine
A.ukn. VUsteln-Hokkmnnn
/-/s/mvl/l
Lrimpke im 5ckmimm 8tAäwn
f/5c?i65 /m Ln6/avf — (-/5e/a >^en6/ lvs/kei /m kennen
Endlich sind nun auch die Schwimmer an der
Reihe. Der „kleine Bruder" neben dem großen
Stadion, das Schwimmstadion, glich in den letzten
Tagen einem aufgefcheuchten Bienenkorb, steigende
Erregung bei den Aktiven und Betreuern, vor-
sichtiges Abwägen der Aussichten, dann aber eine
ständig steigende Anteilnahme Berlins und seiner
Besucher, wie man es kaum für möglich gehalten
hätte. 6 bis 7000 Zuschauer wohnten dem letzten
Training bei, korbweise wurden die Eintritts-
abschnitte abends fortgeschafft.
Am Sonnabend früh bot das Schwimmstadion
mit seinen dicht gefüllten Rängen ein herrliches
Bild. Schade, daß Petrus eine Einladung abge-
lehnt hatte, die kleinen Regenschauer störten un-
gemein. Dennoch wirkte das auf die Aktiven
kaum, denn die olympischen Rekorde purzelten
nur so. Sprechchöre taten sich bald auf, so daß
trotz aller Unbilden gute Stimmung herrschte
und jede Leistung mit starkem Beifall belohnt
wurde. Daran beteiligte sich auch Reichsminister
Frick, der besondere Freude an dem neuen olym-
pischen Rekord unserer Martha Genenger im
Brustschwimmen 200 Meter für Frauen hatte.
Es sei vorweg gesagt: Unsere drei Mädels,
Martha Genenger, Anni Hölzner und Trude
Wollschläger kommen in die Zwischenläufe, die
am Sonntag ausgetragen werden.
Es sei jedoch der Reihe nach berichtet und mit
den Vorläufer: zum Freistilschwimmen für Män-
ner, 100 Meter, begonnen. Schon der erste Lauf
brachte eine neue olympische Höchstleistung durch
Fick (USA), der den ungarischen Meister Csik in
0:57,7 auf den zweiten Platz verwies. Csik's
Zeit betrug 0:58,3 vor Gabrielson (Großbritan-
nien)) mit 1:01,2. Nur 0,1 Sekunden schlechter
war die Zeit von Pusa (Japan), der im
2. Lauf in 0:57,8 den Amerikaner Highland mit
0:59,9 und den Australier Kendall mit 1:01 auf
die nächsten Plätze verwies.
Zn der 3. Ausscheidung ereilte dem Deutschen
Schwartz das Schicksal, er wurde in 1:01,8
hinter French-Williams (England) mit 1:00,7 und
Aöjaludin (Philippinen) mit 1:01 nur Dritter.
Seine Zeit reichte zur Qualifikation für die
Zwischenläufe nicht aus.
Ein herrliches Rennen lieferte Helmuth
Fischer im 4. Lauf dem japanischen Spitzen-
fchwimmer Arai, der in 0:57,7 den Deutschen
nur um 0,2 Sekunden auf den 2. Platz verwies.
Ungarns zweite Kraft, Gröf, fiel als Dritter Mit
1:01,3 bereits aus. Fischers Zeit von 0:57,9 ist
die beste, die er je im freien Wasser erzielte. Dis
Bestzeit von Fick wurde aber im 5. Lauf durch
Tagst chi (Japan) um 0,2 Sekunden auf 0:57,5
verbessert, im weiten Abstand folgten Christen-
fen (Dänemark) mit 1:01,1 und Larsen (Kanada)
mit 1:01,5. Der dritte Deutsche Heikel hatte
an und für sich einen leichten Lauf, belegte aber
mit 1:01,4 trotz scharfen Kampfes hinter dem
Zugoslawen Wilfan (1:00,6) nur den 2. Platz, wo-
mit er jedoch im Rennen blieb. Im 7. und letzten
Lauf sicherten sich Lindegren (USA) mit 0:58,3,
Abay-Nemes (Ungarn mit 1:Y0,2 und Hietanen
(Finnland) mit 1:01 die weitere Teilnahme.
Einer ernsten Prüfung wurden unsere Brust-
schwimmerinnen unterzogen, die, wie oben be-
reits gesagt, alle drei im Wettbewerb blieben.
Im 1. Laus schwamm Anni Hölzner mit 3:11 für
200 Meter nicht schlecht, aber es reichte nur zum
4. Platz hinter Süerensen (Dänemark), Isberg
Schweden und Waalberg (Holland).
Dann war es unserer Meisterin Martha
Genenger vergönnt, an die Leistung von
Hilde Schräder vor acht Jahren anzuknüpfen und
mit 3:03 die erste olympische Bestzeit zu
schwimmen. Die Nächstplacierten dieses Vorlaufes
waren Kastein-Holland (3:07,8) und Tsuboi-
Zapan (3:15).
Dem Rekord von Genenger war kein langes
Leben beschicken, schon im 3. Lauf stellte die
Japanerin Maehata, die auch den Weltrekord
mit 3:00,4 hält, die neue Marke auf 3:0l,9 (!).
Christensen (Dänemark) mit 3:1 und Gomen
(England) mit 8:15,7 endeten weitab geschlagen
auf dem 2. und 3. Platz. Unsere dritte
Schwimmerin, Trude Wollschläger, siegte im letzten
Lauf in 3:08,5 sicher vor Storey (England) und
Maria Lenk (Brasilien). Alleinige Favoritinnen
der Zwischenläufe am Sonntag sind Genenger und
Maehata. Da die drei -Ersten und die schnellste
Vierte in die Entscheidung kommen, ist zu er-
warten, daß Deutschland gut vertreten fein wird.
Am Nachmittag
Als erste nahmen am Nachmittag die Teil-
nehmerinnen zu den Vorläufen des Freistil-
schwimmens über 100 Meter Aufstellung.
Im ersten Lauf schwamm unsere kleine Gisela
Arendt die ersten 60 Meter führend, ein
kluges RenneN. Als sie bei 80 Metern von der
Holländerin Mastenbroek eingeholt wurde,
war sie nur darauf bedacht, den 2. Platz zu
halten. Mastenbroek erzielte die Bombenzeit von
1:06,4, also neuen olympischen Re-
Auch außerhalb des Schwimmstadions tonnte
man am Sonnabend naß werden.
kord! Cs scheint, als ob sich alles zur Jagd
auf olympische Bestleistungen verschworen hätte.
„Gisela" erreichte die gute Zeit von 1:07,3 vor
Rawes (USA).
Im 2. Vorlauf machte das Schwimmen der
Weltrekordinhaberin, den Ouden- Holland,
einen etwas verkrampften Eindruck. Sie Hatto
auch alle Mühe, sich des Angriffs von de Lacy-
Australien und McKean-USA zu erwehren; die
Zeiten betrugen in dieser Reihenfolge 1:08,1,
1:08,5 und 1:09,5 und bestätigen das Vorher-
gesagte.
Unsere jüngste Teilnehmerin Schmitt machte
sich gerade zum Start für den 3. Vorlauf fertig,
als der Stellvertreter des Führers das Schwimm-
stadion betrat. Sie war ihren erfahreneren und
besseren Gegnerinnen nicht gewachsen und endete
unplaciert in 1:11 hinter Campbell- Argen-
tinien mit 1:06,8, Wagner-Holland mit 1:08,9
und Azevedo Coutinho-Brasilien.
Im 4. Vorlauf setzte sich die kleine Hveger-
Dänemark bei 75 Meter an die Spitze und siegte
in 1:09,6 überlegen gegen Kojima-Japan (1:11)
und Wadham-USA (1:11,5). Die Dänin ist In-
haberin der Weltrekorde ab 400 Meter Kraul für
Frauen, ein kleines 16jähriges Schwimmwunder.
Unsere letzte Sprinterin Lohmar konnte sich im
5. Vorlauf nicht durchsetzen, sie wurde nur Vierte
in 1:10,3 hinter Lapp-USA in 1:09, Lenkei-
Ungarn (1:09,9) und Stone-Kanada (1:10). Da-
mit sind die deutschen Interessen im Frauenfrei-
stilschwimmen über 100 Meter nur noch durch
Gisela Arendt vertreten.
Ein Rennen auf Biegen und Brechen war der
1. Zwischenlauf im Männer-Freistil über 100
Meter. Am Start u. a. der neue Inhaber des
Olympischen Rekords vom Vormittag, T a g u ch i
(Japan), Fick (USA), Czik (Ungarn) und unser
Fischer. Alle vier wendeten bei 50 Meter gleich-
zeitig, erst kurz vor dem Ziel konnte der Japaner
einen ganz knappen Vorsprung erringen, um in
0:57,9 vor dem Ungarn Czik (0:68,1), Fick
(0:58,2) und Fischer (0:68,7) zu gewinnen.
Fischer kommt als schnellster Vierter mit in den
Endlauf.
Weniger hart war der 2. Lauf, in dem die
beiden Japaner Pusa in 0:57,5 und Arai in
0:57,8 das Rennen unter sich ausmachten.
Dritter wurde Lindegren-USA in 0:58,1; aus-
geschieden sind u. a. Heikel (Deutschland) und
Highland (USA). Japan hat uns heute zwei
Sprinter mit der olympischen Zeit von 0:57,5
vorgeführtl Wer wird Olympiasieger?
Nie ersten WasserballspLele
Le/9/en —
Allgemein waren die Südamerikaner unter-
schätzt worden, denn sie wehrten sich gegen Bel-
gien im ersten Treffen des Wasserballturniers
recht tapfer. Ihre Technik hat wohl noch nicht
europäisches und olympiareifes Format, aber es
sind gute Einzelkönner vorhanden. Von großer
Klasse ist der Torwart Pereira Kliche. Belgien
hat gegen früher viel verloren, die Mannschaft
scheint überaltert zu sein. Mit echt südländischem
Temperament gingen die Südamerikaner den
Gegner an, ohne aber gegen dessen Härte auf-
zukommen. Immerhin blieb die erste Halbzeit
torlos. Im zweiten Spielabschnitt waren die
Belgier ziemlich erschöpft, konnten aber dennoch
gegen die zum Schluß stark nachlassenden Uru-
guayer mit 1:0 Toren gewinnen.
^9/6/16 —/^a//cr §:2
Im zweiten Spiel, Großbritannien gegen
Malta, wurde von keiner Seite etwas gezeigt.
Malta hatte eine junge und unerfahrene Sieben
zur Stelle, England stützte sich in der Hauptsache
auf altbekannte Kämpen. Temme und Sutton
sind nun schon so manches Jahr dabei, sind aber
immer noch als Rückgrat der Mannschaft. Groß-
britannien blieb mit 8 : 2 Toren erfolgreich, bei
Halbzeit war der Stand 4:0.
5c/iv/e/^—/§/an6 7 - /
Beide Mannschaften zeigten nicht allzuviel, man
merkte ihnen mangelnde Kampferfahrung an, be-
dingt durch fehlende istternationale Treffen.
Eifriger waren die Isländer, erfolgreicher da-
gegen die Eidgenossen, die bei Halbzeit mit 3:0
Toren in Führung lagen. Das Ergebnis beim
Schlußpfiff lautete: 7:1 für die Schweiz.
5c/ivve3en 2: j
Ein besonders herzlicher Empfang wurde den
Österreichern bei ihrem Erscheinen zuteil, die in
Reih und Glied mit erhobenem Arm dankten.
Ein schönes, manchmal hartes und schnelles Spiel
wurde geboten, das zwei gleichwertige Mann-
schaften im Kampf sah und bei Halbzeit 1:1 un-
entschieden stand. Schweden wurde nach Wieder-
beginn zwar reichlich hart, konnte aber nicht ver-
hindern, daß die Leuts von der Donau den zwei-
ten Treffer einsandten. Bei diesem Ergebnis
blieb es auch, obwohl cs Freistöße wegen allzu
körperlichen Spiels regnete. Die Tore für die
Sieger schossen-H a w l i ck und Schönfels,
für Schweden Holm.
/4o//6nc/—3:2 s3:3)
Die etwas schweren Holländer schienen, den
schnellen Amerikanern nicht gewachsen zu sein,
machten aber dieses Minus durch geschicktes Aus-
nutzen aller Chancen wieder wett. Die lange Er-
fahrung aus vielen internationalen Kämpfen
fetzte sich besser durch, zwei schnell hintereinander
folgende Tore waren die Ausbeute; USA hatte
noch nichts erreicht. Im Gegenteil, van Heteren
setzte den Erfolgen von van Aelst und Maier noch
einen dritten hinzu. Mit 3:0 für Holland ging
es in die Pause. Nach Wiederbeginn scheinen sich
die Sternenbannerleute von der anstrengenden
ersten Hälfte noch nicht recht erholt zu haben,
immerhin vermochten sie den Angriff in Hollands
Spielraum zu tragen, schnitten aber das ganze
Spiel zu sehr auf den Mittelstürmer Daubenspeck
zu, dem auch endlich ein Tor gelang. O'Lonnor
holte dann noch nach langem Hin und Her ein
zweites Tor auf, da Holland ungenau im Zu-
spiel wurde. Zum Schluß hieß es aber doch 3:2
für Holland.
—^905/avv/en 4.-/
Besonderes Interesse beanspruchte natürlich der
erste Start des olympischen Siegers von 1932,
der Mannschaft Ungarns. Die Magyaren ver-
legten sofort den Kampf in den gegnerischen
Raum. Nach längerem, oft hartnäckigem Abtasten
gelang durch Bozsi das erste Tor. Nach einem
zweiten Tor desselben Spielers stand es bei Halb-
zeit 2:0 für Ungarn. Kurz nach Beginn der
zweiten Spielhälfte erhöhte Nsmeth durch Vier-
Meter-Wurf auf 3:0, dem Liganovic den ersten
Treffer für Jugoslawien entgegensetzte. Ungarn
gewann zum Schluß knapper als erwartet
mit 4:1.
Osokeb/ancl-frankreicli
S:1 (5:1)
Als Höhepunkt des Nachmittags standen sich
Deutschlands und Frankreichs Mannschaften ge-
genüber. Dis Spieler kommen sich schnell näher,
bald heißt es durch Schneider 1:0 für die deut-
schen Farben. Unsere Sieben läßt nicht nach,
läßt sich auch durch einige von den Zuschauern
mißfällig aufgenommene Entscheidungen des Un-
parteiischen nicht entmutigen. Schnell heißt es
durch Schneider 2:0 und durch Schulze 3:0.
Das fast vollbesetzte Stadion ist aus dem Häus-
chen. Währenddessen „beharken" sich die Mann-
schaften im Wasser etwas. Die Ehrenloge füllt
sich mehr und mehr. Immer wieder erschallt das
„Rah—rah—rah — Germania!" aus den Tausen-
den von Kehlen. Aber scheinbar will nichts mehr
gelingen. Es bleibt eben bei 3:0. Endlich ge-
lingt nach vielen Fehlschüssen Schneider der vierte
Treffer, durch Gunst der fünfte. Dann ist Halb-
zeit.
Lange nach Wiederbeginn gelingt dann Schulze
ein Wurf aus 20 Meter. Es steht 6:0. Weitere
Erfolge kann Delporte im französischen Tor noch
verhindern, dann muß Padou aus dem Wasser.
Schneider verwandelt den 4-Meter-Wurf zum
7:0. Jetzt kommt Schulze erst in Fahrt. Gleich
heißt es 8:0. Infolge von Regelverstößen müssen
nacheinander Hauser und Schneider sowie Lam-
bert (Frankreich) aus dem Wasser. Diese Schwäche
kann Frankreich zum Ehrentor ausnutzen. Das
Ergebnis steht auf 8:1 für die Deutschen. Noch-
mals Anschwimmen, dann erfolgt der Abpfiff.
Deutschland hat mit 8:1 Toren das erste Spiel
gewonnen.
75c/iec/?L)5/Eake/ —
4.3
Im letzten Spiel am Sonnabend trafen die
Mannschaften der Tschechoslowakei und von Japan
an. Bei den Japanern vermißte man zuerst völlig
die Technik, bis sie sich nach und nach auf den
Gegner eingestellt hatten. Inzwischen hatte aber
die Tschechoslowakei drei Tore vorgelegt, mit denen
es auch in die Halbzeit ging. Nach Wiederbeginn
waren die Japaner wie umgewandelt. Besonders
ihr Altmeister Takahashi tat sich hervor und
konnte zwei Tore aufholen. Dann war jeder
Partei noch je ein Erfolg beschicden, so daß sich
die Gegner mit 4:3 für die Tschechoslowakei
trennten.
In der Pressekabine
A.ukn. VUsteln-Hokkmnnn