Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Orchideengarten : phantastische Blätter — 3.1921

DOI Heft:
Erstes Heft
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.29028#0021
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

STERNDEUTUNG
(In dieser Abteilung, die abwechselnd mit dem Treibhaus erscheinen wird, werden wir über astrologische Fragen berichten.)
Diesen Teil leitet Karl zu Eulenburg.

Glückliche und unglückliche Ehen.
Die kosmischen Kraftzentren, symbolisiert
durch die sichtbaren Gestirne und mit ihnen
und ihren Aspekten verbunden, strahlen ihre
Kräfte geradlinig in den Weltenraum. An
jeder Stelle des Raumes kreuzen sich alle jene
Strahlen, und diese Kreuzungspunkte sind
einem ständigen Richtungswechsel der Strah-
len ausgesetzt, denn die Gestirne rotieren,
kreisen und bewegen sich. — Ein Kind kommt
an einem bestimmten Punkte der Erde zur W^eit,
in einem bestimmten Augenblick stöi?t es den
ersten Schrei aus, und dieser erste Atemzug ist ein
magischer Vorgang, denn in diesem Augenblick
drücken die gerade wirksamen Strahlungs-
kräfte ihren Stempel in die Persönlichkeit
des neuen Menschen. — Die Platte ist belichtet!
Wenn auch die Schicksalsdeutungen aus
den harmonischen und disharmonischen Strah-
lungen nicht immer leicht und eindeutig zu
lösen sind, so ist es nach uralten und noch
heute gültigen Regeln ganz einfach festzu-
stellen, was disharmonische und was harmo-
nische Strahlen sind. Aus dem gleichen Grund
ist es sehr leicht, an der Hand von zwei ver-
schiedenen Horoskopen festzustellen, ob jene
zwei Menschen miteinander harmonieren kön-
nen oder nicht.
Dieser Zweig der praktischen Astrologie
könnte von ungeheurem Nutzen sein, wenn
man ihm in den weitesten Kreisen mehr Be-
achtung schenken würde. Abgesehen davon,
dal? der Vergleich zweier Horoskope keine
komplizierten Rechnungen erfordert (das ein-
fache Ahschreiben und Wrgleichen der Pla-

netenstellungen in den entprechenden Jahres-
ephemeriden kann für die meisten Fälle ge-
nügen), würde dieser Zweig der Astrologie auf
weniger Vorurteile und Widerstände stol?en,
da es sich hier nicht darum handelt, das zu-
künftige Schicksal zu deuten, sondern einzig
darauf ankommt, die harmonischen und dis-
harmonischen Strahlungen oder Schwingungen
der einen Persönlichkeit mit denen der andern
zu vergleichen.
Im allgemeinen sind folgende Regeln zu be-
achten. Nimmt ein Glücksplanet, also Jupiter
oder Venus, im Horoskop des einen die Stelle
von Sonne oder Mond oder von guten Pla-
neten im Horoskop des andern ein, so ist das
ein Zeichen von sehr guter harmonischer
Übereinstimmung. Ebenso der Austausch von
Sonne und Mond in den zwei Horoskopen.
Auch die guten Aspekte, also Trigon oder
Sextil zweier oder mehrerer der obigen Ge-
stirne von dem einen zum andern Horoskop
sind alles harmonischeBeziehungen, die dauernd
sein können, wenn keine anderen schweren
disharmonischen Wechselwirkungen vorhan-
den sind. Schlechte Wechselaspekte zwischen
bösen Planeten wie Saturn und Mars zu Sonne
oder Mond, oder auch zu anderen wichtigen
Planeten im zweiten Horoskop besagen das
Gegenteil. Der Stellenaustausch wirkt auch
hier verstärkend.
V/enn zwei Menschen sich gegenseitig in
schwerer Disharmonie bestrahlen, ist ein Zu-
sammenleben ganz ausgeschlossen. Viele Ehen
gehen daran zugrunde! Unter zeitweiligen
günstigen Direktionen oder unter gewissen

r5
 
Annotationen