Max Leidlein, „Märchen“.
DER RITTER VON PURGUNDT MIT DER
VERZAUBERTEN NADEL.
Ein Meisterlied in der langen Regenbogen-^Veise von Hans Sachs1'.
In Hoch-Purgundt ein Ritter sai?e,
Florentz genannt, gar adelich und wolgestaldt;
Dem war gar wol mit Jägerey,
Ritterspiele tat er wol auch lieben.
Eines Tages er außreiten wase
Mit seinen Windtspihel in eim dickhen,
finstern waldt.
Reiset umb in der Wüsteney,
Ein schönen birscben seine bundt auftrieben,
Der vor ihnen durch den Waldt sprung.
Durch Berg und Thal, hin und her manche
Krümhe,
Führt den Ritter vast sechs Stundt lang
In dem unwegsamen Gehültz weit ümbe
Bil? endtlich auf ein Wiesen grün
Der Hirsch darauf verschwundt.
Diese Dichtung ist als eine der ältesten deutschen Märchenaufzeichnungen besonders interessant.
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