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Der Orchideengarten : phantastische Blätter — 3.1921

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Heft 11/12
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https://doi.org/10.11588/diglit.29028#0247
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aas kaum eine halbe Meile von einer großen
Stadt liegt. Ich halte dies für noch unwahr-
scheinlicher als all die Dinge, deren Vorhanden-
sein wir vorhin bestritten.“
„Glaubst Du am Ende,“ scherzte ich, „daß
Voltaire und Piron dieser Deiner Meinung ge-
wesen wären?“
Mit kühler Würde, die ich ihm nie zugetraut
hätte, und die ihm wohl die neuen Gedanken,
die ihm durch den Kopf gingen, eingegeben
hatten, antwortete er: „Rittmeister, die Un-

überlegtheit und der Dünkel meiner früheren
Äußerungen verdienen diese bittere Ironie, und
ich bin darüber nicht gekränkt. Auch stelle ich
mir vor, daß Voltaire und Piron die Dinge, die
sich eben vor unseren Augen abspielten, kaum
besser als ich hätten erklären können. Aber ich
bin, mit Verlaub, ebenfalls der Meinung, daß
unsere Feinde, was immer es mit dem Ge-
schehenen und mit dem, was noch folgen kann,
für eine Bewandtnis hat, keine offenen Türen
zu finden brauchen.“

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