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Alttestamentliche
oder Hacke. — Er verscharrt ihn. — Er ssieht. — Die Hand Gottes in den
Wolken.
Noah erhält von Gott den Befehl, die Arche zu bauen, ist mit seinen
Söhnen am Baue derselben beschäftigt. Die Sintssut. Noah hält den (vier-
eckigen) Kasten; dieser stellt neben ihm oder er in demselben und trägt eine
Taube auf der Hand. Auf dem Verduner Altar in Klosterneuburg gleicht
die Arche einer Basilika mit Seitenschiffen, aus deren Fenstern allerlei Tiere
schauen, und Noah, in der Thür stehend, nimmt die Taube in Empfang. Er
verlässt mit Menschen und Tieren die Arche. Das Dankopfer; am Himmel der
Regenbogen. Die Anpssanzung des Weinstockes. Noah berauscht sich im Wein;
die anstössige Scene I Mose 9, 21 ff.
Der Turm von Babel, ein terrassierter, abgestumpfter Kegel; viele Bau-
leute sind geschäftig, feurige Zungen fallen vom Himmel auf den unvollendeten Bau.
Abraham, in mittelalterlicher Ritterrüstung, zuweilen von Lot begleitet
und von Kriegern und Horden umgeben, errettet Lot aus der Gefangenschaft
(I Mose 14, 16), empfängt von dem in königliche Priestertracht gekleideten,
ihm entgegentretenden Melchisedek, dem er den Zehnt darbringt, Brot und
Wein (ebd. 18). In allen übrigen aus dem Leben dieses Patriarchen genom-
menen Bildern erscheint derselbe im langen Rock und darüber gewoiffenen
Mantel, namentlich bei der so häufigen Darstellung der Opferung Isaaks:
dieser liegt gefesselt auf dem Altar; ein Engel hält den das Schwert zückenden
Arm des Vaters zurück und deutet auf den Widder, der sich in einem Gebüsch
verfangen hat.
Rahel und Lea, der Maria und Martha entsprechend, alttestamentliche
Symbole der vita spiritualis und mecularis.
Die Patriarchen werden im traditionellen Kostüm, mit langen Bärten,
Talaren und mit bedecktem Haupte dargestellt — Moses hat Hörner (sades
cornutu, II Mose 34, 29) und hält die Gesetztafel; er wird als der erste Pro-
phet nicht selten mit Johannes dem Täufer, als dem letzten Propheten, zu-
sammengestellt.— Aaron: in der Kleidung eines Priesters. — Josua, Gideon:
in ritterlicher Tracht. — Hiob sitzt auf dem Düngerhaufen (Hiob 2, 8); wird
wegen 19, 25 und besonders auch wegen 40, 20 im Habitus eines Propheten
dargestellt.1 — David: als König, mit der Harfe, thronend oder auch vor der
Bundeslade tanzend in Verbindung mit seinen Musikern Asapli, Heman, Ethan
(IChron. 15, 19) und Idithun (ebd. 16, 42), welche die verschiedenartigsten
mittelalterlichen Instrumente tragen, auch sie erscheinen teilweise tanzend,
selbst Tänzerinnen unter ihnen (s. oben S. 332); auf der Schulter des thronen-
den sitzt zuweilen ein Vogel2 als Zeichen seiner Inspiration; in Scenen aus
seinem Leben als Hirtenknabe mit der Schleuder, als gewappneter Kriege'
' Die Geschichte Hiobs erschien deutsch 1498 zu Strassburg mit Holzsclmitten ,
die von Joseph, Daniel, Judith und Esther mit fil Holzschn. 1402 zu Bamberg o
A. Pfister; die der 7 Makkabäerbrüder mit 15 Holzschn. 1517 zu Köln bei Helius Mei •
Hiobs Tag im Kalender ist der 10. Mai, auch gab es eine ihm geweihte Kapelle, n
die Kurgäste des Hiobsbades (jetzt Wiesenbaues) bei Annaberg 1505 von Herz
Georg d. Bärtigen gestiftet. ..u
- Auf dem Tittelblatt des Psaltoriums des h. Leopold zu Klosterneuburg (A '
Mitt. C.-K. XI, S. XVn) sind es zwei, doch ist es nicht nötig deswegen an e
Übertragung aus der Odinssago zu denken. Dergleichen Übertragungen aus der "
dischen Sage sind in der mittelalterlichen Kunst bis jetzt nirgends nachgewiesen.
Alttestamentliche
oder Hacke. — Er verscharrt ihn. — Er ssieht. — Die Hand Gottes in den
Wolken.
Noah erhält von Gott den Befehl, die Arche zu bauen, ist mit seinen
Söhnen am Baue derselben beschäftigt. Die Sintssut. Noah hält den (vier-
eckigen) Kasten; dieser stellt neben ihm oder er in demselben und trägt eine
Taube auf der Hand. Auf dem Verduner Altar in Klosterneuburg gleicht
die Arche einer Basilika mit Seitenschiffen, aus deren Fenstern allerlei Tiere
schauen, und Noah, in der Thür stehend, nimmt die Taube in Empfang. Er
verlässt mit Menschen und Tieren die Arche. Das Dankopfer; am Himmel der
Regenbogen. Die Anpssanzung des Weinstockes. Noah berauscht sich im Wein;
die anstössige Scene I Mose 9, 21 ff.
Der Turm von Babel, ein terrassierter, abgestumpfter Kegel; viele Bau-
leute sind geschäftig, feurige Zungen fallen vom Himmel auf den unvollendeten Bau.
Abraham, in mittelalterlicher Ritterrüstung, zuweilen von Lot begleitet
und von Kriegern und Horden umgeben, errettet Lot aus der Gefangenschaft
(I Mose 14, 16), empfängt von dem in königliche Priestertracht gekleideten,
ihm entgegentretenden Melchisedek, dem er den Zehnt darbringt, Brot und
Wein (ebd. 18). In allen übrigen aus dem Leben dieses Patriarchen genom-
menen Bildern erscheint derselbe im langen Rock und darüber gewoiffenen
Mantel, namentlich bei der so häufigen Darstellung der Opferung Isaaks:
dieser liegt gefesselt auf dem Altar; ein Engel hält den das Schwert zückenden
Arm des Vaters zurück und deutet auf den Widder, der sich in einem Gebüsch
verfangen hat.
Rahel und Lea, der Maria und Martha entsprechend, alttestamentliche
Symbole der vita spiritualis und mecularis.
Die Patriarchen werden im traditionellen Kostüm, mit langen Bärten,
Talaren und mit bedecktem Haupte dargestellt — Moses hat Hörner (sades
cornutu, II Mose 34, 29) und hält die Gesetztafel; er wird als der erste Pro-
phet nicht selten mit Johannes dem Täufer, als dem letzten Propheten, zu-
sammengestellt.— Aaron: in der Kleidung eines Priesters. — Josua, Gideon:
in ritterlicher Tracht. — Hiob sitzt auf dem Düngerhaufen (Hiob 2, 8); wird
wegen 19, 25 und besonders auch wegen 40, 20 im Habitus eines Propheten
dargestellt.1 — David: als König, mit der Harfe, thronend oder auch vor der
Bundeslade tanzend in Verbindung mit seinen Musikern Asapli, Heman, Ethan
(IChron. 15, 19) und Idithun (ebd. 16, 42), welche die verschiedenartigsten
mittelalterlichen Instrumente tragen, auch sie erscheinen teilweise tanzend,
selbst Tänzerinnen unter ihnen (s. oben S. 332); auf der Schulter des thronen-
den sitzt zuweilen ein Vogel2 als Zeichen seiner Inspiration; in Scenen aus
seinem Leben als Hirtenknabe mit der Schleuder, als gewappneter Kriege'
' Die Geschichte Hiobs erschien deutsch 1498 zu Strassburg mit Holzsclmitten ,
die von Joseph, Daniel, Judith und Esther mit fil Holzschn. 1402 zu Bamberg o
A. Pfister; die der 7 Makkabäerbrüder mit 15 Holzschn. 1517 zu Köln bei Helius Mei •
Hiobs Tag im Kalender ist der 10. Mai, auch gab es eine ihm geweihte Kapelle, n
die Kurgäste des Hiobsbades (jetzt Wiesenbaues) bei Annaberg 1505 von Herz
Georg d. Bärtigen gestiftet. ..u
- Auf dem Tittelblatt des Psaltoriums des h. Leopold zu Klosterneuburg (A '
Mitt. C.-K. XI, S. XVn) sind es zwei, doch ist es nicht nötig deswegen an e
Übertragung aus der Odinssago zu denken. Dergleichen Übertragungen aus der "
dischen Sage sind in der mittelalterlichen Kunst bis jetzt nirgends nachgewiesen.