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Seenen aus der neutesäamentlichen Geschichte.

das Windeln gewickelte Kind liegt; Maria im Wochenbett; der greise Joseph
nachdenklich, hält ein Lichtstümpfchen; die Hirten, Ochs und Esel (Jes. 1,
3. Hab. 3, 2); der Stern. — Frühzeitig erscheinen nach dem apokryph. Prot-
evangelium Jacobi c. 18 und Historia de nativ. Mariae c. 13 die von Joseph
herbeigeholte Hebamme Zelanie oder Rahel und ein anderes Weib, Salome,
welche die von ersterer beteuerte jungfräuliche Geburt bezweifelnd, durch
Verdorrung der Hand bestraft, aber von dem Christkindlein, dessen Windeln
sie reuevoll berührt, geheilt wird. — Auf späteren Bildern steht oder sitzt auch
wohl die Mutter neben der Krippe; die Wehemutter ist mit dem Bade oder mit
der Wochensuppe beschäftigt etc.
Die Beschneidung Christi (Luc. 2, 21) wird z. B. im Antiphonal aus
dem XII. Jahrh. in St. Peter zu Salzburg (Mitt. C.-K., XIV, Taf. IX) und auf
dem Verduner Altar zu Klosterneuburg (Ausgabe von Camesina etc., Taf. IV,
8) so dargestellt, dass Maria sitzend das Kind hält und der Moliel als Priester
vor ihr steht.


Fig. 275. Relies von den Bronzethüren zu Hildesheim (nach Förster).

Die Anbetung der Weisen.1 Matth. 2, 1 ff. In älteren Darstellungen
(und in der byzantinischen Kunst stets) drei Magier in orientalischer Tracht,
d. h. mit phrygischcn Mützen und mit Beinkleidern; seit dem XI. Jahrh. drei
Könige, welche, schon frühzeitig von Reisetieren (Kameelen, Rossen etc.) be-
gleitet, heranziehen, sich auf den Stern aufmerksam machend, und dem au»
dem Schosse der thronenden Maria sitzenden Christuskinde Gold, Weihrauch
und Myrrhen darbringen, wobei gewöhnlich nur der eine kniet und die andere»1
beiden ehrerbietig wartend zurückstehen; auf dem Kölner Dombilde knien
Kinde ausgehend, wie boi Correggio, auch auf dom Freiburger Altäre des Hans
düng gen. Grien.
8 Zappert, Geo., Epiphania. Ein Beitrag zur christl. Kunst-Archäologie. I®® ‘
(Bes. Abdruck aus den Sitzungsberichten der kaiserl. Akademie der V. W. zu " 1
[1856] XXI, 291 — 372.) Mit 1 Tas.
 
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