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Otte, Heinrich
Handbuch der kirchlichen Kunst-Archäologie des deutschen Mittelalters (Band 2) — Leipzig, 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.24263#0012
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VI

raten ist, wird, wer von den eigentümlichen Schwierigkeiten einer solchen
Arbeit und ihrer Drucklegung irgend eine Ahnung hat, nachsichtig be-
urteilen. Die freundliche Aufnahme, welche der erste Band seitens der
Kritik gefunden hat, darf ich wohl hauptsächlich dem Namen zuschreiben,
unter dessen Plagge mitsegeln zu dürfen ich den Vorzug habe. Mit einer
gewissen aufdringlichen Art von Kritik aber, welche einem Theologen selbst
über einen Gegenstand wie kirchliche Kunstarchäologie zu arbeiten von vorn-
herein nur unter der Bedingung verstatten will, dafs er sein Konzept erst der
„Sachkunde“ dieser „Fachmänner“ zur Korrektur vorlege, halte ich jeden
Versuch zu einer Verständigung für völlig vergeblich und darum überflüssig.

Es erübrigt mir, den an verschiedenen Stellen des Buches bereits aus-
gesprochenen Dank für freundliche Unterstützung bei der Arbeit hier zu
erneuern. Vor allem möchte ich ihn meinem lieben, erst durch die Arbeit
selbst gewonnenen Freunde, Herrn Diakonus Klemm in Geislingen, noch
einmal aussprechen. Die rückhaltlose Uneigenniitzigkeit, mit welcher der-
selbe von freien Stücken mir die reichen Ergebnisse seiner Studien zur
Verfügung gestellt hat, läfst mich das von D. Otte zuletzt Ausgesprochene
im Besonderen dahin deuten, dafs doch gerade unter den nicht wenigen
Amtsbrüdern, welche dies Buch zu benutzen Anlafs haben, sich ihrer mehr
finden möchten, die es der Mühe wert hielten, die sich ihnen aus dem Be-
reiche ihrer Specialkenntnis ergebenden Verbesserungen und Berichtigungen
mir mitzuteilen. Man könnte dann eher hoffen, trotz der Beschränktheit
eigenen Wissens und Vermögens, dies Werk, das doch Eigentum des evan-
gelischen Pfarrhauses ist und hat bleiben sollen, noch einmal auf diejenige
Stufe der „Vollkommenheit“ zu bringen, zu der es für berufen erklärt
worden ist, und von der es doch noch sehr weit ab ist, wie Niemandem
besser bewirfst ist als dem Schreiber dieser Zeilen.

Den weitgehendsten Dank habe ich sodann dem Germanischen Na-
tional-Museum in Nürnberg auszusprechen. Ohne den grofsartigen Freimut,
mit welchem diese wahrhaft vaterländische Anstalt ihre Bücherschätze zur
Verfügung stellt, würde die Ausführung einer Arbeit, wie die vorliegende,
für Jemand, dessen Dasein von allen öffentlichen Bibliotheken und Samm-
lungen so gänzlich abgeschnitten ist, wie das meinige, einfach unmöglich
gewesen sein. Ich darf hinzufügen, dafs ich ähnlichen Dank dem König-
lichen Hofmarschallamte in Berlin schulde, welches mir sowohl seine eigene
reiche Bibliothek als die Hausbibliothek Sr. Majestät des Kaisers in be-
sonderer Weise zur Benutzung geöffnet hat.

Der Herr der Kirche, welcher diese doch unerwartet mühselige Arbeit
in verhältnismäfsig kurzer Frist zu vollenden Rüstigkeit und Freudigkeit
bis ans Ende geschenkt hat, wolle Seinen Segen geben, dafs das Werk
auch in seiner neuen Gestalt seinen geringen Dienst thun möge, um durch
sachliches und geschichtliches Verständnis Liebe für den Schmuck Seines
Hauses zu wecken und zu fördern.

Lolburg', im Advent 1884.

Ernst Wernicke.

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