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Pätzold, Johannes [Editor]; Kirmaier, Max [Contr.]; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Contr.]
Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Niederbayerns (Textbd.) — Kallmuenz/​Opf.: Lassleben, 1983

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.63334#0245
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Landkreis Passau

nur geringfügig an; es begleitet ihn am inneren Wallfuß
ein flacher Graben, der auf der W-Seite auf eine Erstrek-
kung von 90 m ausfällt. In diesem Bereich ist aber am
äußeren Wallfuß ein schwacher Außengraben angedeutet.
Von der flachen Wallkrone zum äußeren Fuß beträgt die
Höhendifferenz etwa 1,5 bis 3 m. Auf allen Seiten wird
die Wallkrone von der Bergkuppe des Innenraumes
überragt. An der Stelle, wo der Ringwall im NW den
Bergrücken überquert, ist durch eine offensichtlich spä-
tere Grabung im Wall und dem dabei nach außen ge-
worfenen Aushub ein kleiner, nach NW gerichteter
bastionsartiger Vorsprung entstanden, der den sonst
ebenmäßig geschwungenen Verlauf des Walles unter-
bricht. Am OSO-Hang sind dem Ringwall in etwa 20
und 130 m Abstand zwei Wall-Graben-Riegel vorgela-
gert, die hier im Bereich eines etwas flacheren Rückens
als Wegesperren für die alte Zuwegung anzusehen sind.
Bei der Anlage handelt es sich offenbar um den von A.
Erhard erwähnten Prenninger Burgstall.
Nachweis: 1963*. — H. Reder, Der Bayerwald, Regens-
burg 1861, 224. — A. Erhard 1900, 243. — Amtsblatt
Passau 1965 Nr. 15 Ifd. Nr. 4. — Top. Verm. PI. Nr.
1172, 1 : 1000, 1969, E. Ixmeier.
FÜRSTENZELL
(Gde. Fürstenzell)
IRSHAM
1. Ebenerdiger Ansitz 200 m nö Irsham.
PI. Nr. 1138. — NO 20.56 —
TK 7446 (S 13,8; W 1,6) — K 6, O 10
Auf dem bewaldeten nach NNW gerichteten Gelände-
sporn über einem Seitenbachtal zum Zeller Bach liegt
ein Ansitz, bei dem ein 15 m breiter und 5 m tiefer
Halsgraben vom w Steilabfall aus in ö Richtung die
Spornspitze nach S zu abtrennt. Nach etwa 30 m Ver-
lauf biegt dieser Graben nach NO ab und zieht sich
unter Abschwächung den mäßig abfallenden NO Hang
hinab. Dadurch wird ein trapezförmiger Innenraum von
etwa 40 m Tiefe abgetrennt, der in seiner ö Hälfte der
natürlichen Geländeform entsprechend erheblich abfällt.
Im Bereich der kräftigen Abriegelung an der S-Front
trägt der Innenraum an der Grabenkante einen bis 1 m
hohen Randwall. Ein nach NNW dem Innenraum vor-
gelagertes tiefer liegendes kleines Plateau weist, wie
auch der n Bereich des Innenraumes, Störungen auf, die
auf Grabungen zurückzugehen scheinen. Der Untergrund
der Anlage besteht aus Granit, der mit Löß bedeckt ist.
Im Jahre 1384 wurde diese Burg geschleift und das Bau-
material für Bauten des Klosters Fürstenzell verwendet.
Nachweis: 1963*. -— A. Erhard 1900, 51 f. — ders.
1904, 254. — Amtsblatt Passau 1965 Nr. 15 Ifd. Nr. 5.

FÜRSTENZELL
SCHEUERECK
Die bei A. Erhard erwähnte sogenannte krumme Schan-
ze bei Scheuereck müßte der dort angegebenen Beschrei-
bung (eine halbe Stunde sw „vom Mollenhof“ = Moln-
hof, Stkr. Passau) die Stelle der sogenannten „Binder-
bauernschanze“ im s Gemeindezipfel von Heining sein,
wo allerdings keine Schanze oder Reste davon ermittelt
werden konnten (s. Heining o. Nr.).
Nachweis: 1963*. — A. Erhard 1903, 274; 1904, 156.
GARHAM
(Gdn. Häunzenberg und Eging a. See)
BURGSTALL (Gde. Eging a. See)
1. Turmhügel im Ort.
PI. Nr. 2321, 2323. — NO 27.53 —
TK 7345 (N 6,3; O 23,5) — K 6, N 8
Auf dem Geländerücken zwischen der Großen Ohe und
dem Altenreiter Graben, der den Ortsteil Burgstall trägt,
liegen mitten im Ort s der Dorfstraße die Überreste
eines Turmhügels. Ein 1,5 m hoher Hügelrest von 7 X
5,5 m Dm zwischen den Höfen Markl und Ragaller ist
im S und O von den Resten des ehemaligen Ringgrabens
als noch erkennbarer Bodenmulde mit einem kleinen
Teich umgeben.
Ein Adelram von Purchstal ist im 12. Jahrhundert ur-
kundlich erwähnt.
Nachweis: 1962*. —- A. Erhard 1901, 196; 1904, 178. —
Amtsblatt Vilshofen 1965 Nr. 33 Ifd. Nr. 32.

GRUB WEG
siehe kreisfreie Stadt Passau.

HAARBACH
(Gde. Haarbach)
WOLFAKIRCHEN
1. Schürfgrubenfeld 1100—1300 m nw
Kirche Wolfakirchen.
PI. Nr. 2071—2075, 2144. — NO 18/19.49 —
TK 7444 (S 3,5; O 21,1)
Auf der bewaldeten Kammlinie des Geländerückens zwi-
schen Wolfach und Kothbach liegt beiderseits der ehe-
maligen Landkreisgrenze Pfarrkirchen/Griesbach ein aus-
gedehnter Komplex von etwa 200 Schürfgruben mit
ansehnlichen Abraumwällen. Ihr Dm beträgt 4—10 m,
ihre Tiefe bis zu 2 m. Untersuchungen von H. Frei

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