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Pagenstecher, Rudolf; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts / Ergänzungs-Heft: Die calenische Reliefkeramik — Berlin, Band 8.1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.42508#0092
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76

R. Pagenstecher, Die calenische Reliefkeramik.

Den letzten Wagen besteigt Nike mit mächtigen Flügeln, in der linken Hand
faßt sie die Zügel, während die Rechte einen Palmenzweig, den Tänien schmücken, hält.
Die Komposition scheint mir keineswegs so beliebig zusammengestellt, wie
Förster meint. Daß die beiden letzten Gespanne im Schritt oder besser noch stehend
dargestellt sind, hat seine Berechtigung. »Helios« schickt sich an, den Räuber zu
verfolgen, und Nike wird ihm Erfolg bringen. Die Mutter aber eilt sofort hinter
den Flüchtigen her.
Die mit Fundort angegebenen Stücke stammen aus Arezzo, Capua und Cor-
neto, sind aber, wie der Stempel beweist, calenische Arbeit, wofür auch der Fundort
Capua spricht. Marthas Versuch, die Fabrik des Canoleius nach Etrurien zu verlegen
(s. Schale c) entbehrt jeglicher Berechtigung. Der bei e angegebene Fundort
St. Nicolas bei Nancy ist jedenfalls ein Irrtum, namentlich, da es sich um eine
Form handelt. Im Musee lorrain in Nancy sah ich keine Calener Keramik.
115. HELIOSQUADRIGA.
England. Privatbesitz. Cat. of Greek art. Burlington Club Expos. 1904 PI.
XCVI I 63 115 f.
»Black cup, adorned in the interior with high knob in the centre, and a frieze
in relief repeating six times the quadriga of Helios seen in front view. Around the
central knob the inscription in raised characters.
L- CANOLEIOS • L • F - FECIT • CAL EN OS (= C. I. L. X 8054. 2b?) Diam.17.7.
lent by Mrs. Hall.«
Trotz der sehr kleinen Abbildung erkennt man die große Ähnlichkeit mit dem
Nelidowschen Silbermedaillon; vgl. Nr. I und 134.
116. DIONYSOS. (Tafel 15.)
*Heidelberg. Arch. Inst. Maße 3V2 : 4.
Kleines Stück einer äußerst feinen Omphalosschale. Erhalten ist nur der
nackte Oberkörper eines schönen Jünglings, der, nach links sitzend, träumerisch
vor sich hinblickt. Das Haar fällt lose auf die Schulter herab. I111 Haar ein Kranz.
Hinter ihm ist die blumenkelchartige Bekrönung eines Thyrsos sichtbar.
117. BACCHISCHER ZUG. (Abb. 35.)
* St. Petersburg. Kaiserl. Akademie d. W. Aus Corneto. Compte rendu 1874 91.
Benndorf, a. a. 0. Taf. 56,1. Bull. d. I. 1866 243. Fröhner, Mus. d. Fr. 48 ff. No. g.
Rayet-Collignon 348. Ephem. ep. I, 9 Nr. 7a. C. I. L. X 8c>542d. C. I. L. I2 4o6d.
Der Omphalos ist von konzentrischen Kreisen umgeben, auf welche die In-
schrift :
UCANOPEIOST. F-FECIT.CAl'ENOS-
folgt, die von einem Wellenornament abgeschlossen wird.
Den Hauptfries bilden 20 Figuren, welche sich im Zuge auf ein auf hohem
Unterbau übereck gestelltes viersäuliges Tempelchen zu bewegen, dessen sehr hohes
 
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