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Erhalten ist zunächst der obere Teil des Naiskos mit der Kassetten-
decke39, von dessen reicher Profilierung die Zeichnung berichtet. Die
Basis springt nach unten weit vor, wie wir das auch an den Originalen
der Vasenheroa anzunehmen haben werden. An dem besten Giebel
im Tarentiner Museum (ob er mit der Zeichnung identisch ist, kann
ich nicht feststellen) nehmen vier Metopen zwischen fünf Triglyphen
die Front ein und setzen sich an den Schmalseiten fort. Die Breite
des Naiskos beträgt am Giebel gemessen 90 cm. Bei der starken Stil-
mischung in Unteritalien ist es sehr wohl möglich, daß ionische Halb-
säulen diesem dorischen Gebälk als Stütze gedient haben.
Ein zweiter ähnlicher Giebel trägt im Innern noch Reste von
roter Farbe, doch fehlen hier Metopen und Triglyphen. Ihm schließen
sich zwei weitere entsprechende Reste von Grabmonumenten an40.
Aus Tarent stammt auch der Giebel 999a (Conze-Puchstein) in
Berlin, der zu unseren Tarentiner Stücken die beste Analogie bietet,
und die Reste b—e werden zu Denkmälern gleicher Art gehören.
Ein anschauliches Bild von dem Aussehen der Tarentiner Naiskoi
vermag uns ein Grabmal zu geben, das ich im Museum von Potenza
fand. Der großen Freundlichkeit des Direktors Cav. de Cicco ver-
danke ich die Photographie, nach der die hier (auf Taf. I vgl. XVII d)
veröffentlichte Zeichnung mir von Herrn Dr. Küster gütigst angefertigt
wurde. Wir können es ohne weiteres zur Rekonstruktion der Ta-
rentiner Grabbauten verwenden, denn es stammt aus Metapont, über
dessen starke Beeinflussung durch Tarent schon oben gesprochen
worden ist.
Die Höhe des Ganzen bis zur Giebelspitze beträgt 1,26 m, die
Breite des Giebels 63, die des Sockels 71 cm, dessen Höhe 23 cm
erreicht.
Auf einer Basis, die ihrerseits auf einer Plinthe ruht, erhebt sich
auf einer dieser unteren Plinthe genau entsprechenden Standplatte ein
Naiskos, wie wir ihn genugsam von den Vasenbildern her kennen.
Vorspringende Halbsäulen auf zweistufiger Basis werden oben ohne
Ueberleitung von einer viereckigen Deckplatte bekrönt, über der auf
einem niedrigen Epistyl der schmucklose Architrav, vom Giebel über-
dacht, sich erhebt. Die beiden Eckakroterien sind erhalten.
Leider fehlt auch diesem so wohl konservierten Architekturstück
der figürliche Schmuck, wenigstens ' hat sich auch nicht die geringste
Spur von Bemalung erhalten — und es kann kaum einer vorhanden
gewesen sein, denn im Grunde des Denkmals ist in sehr großen, un-
schönen Buchstaben die Inschrift eingegraben :
p.
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Erhalten ist zunächst der obere Teil des Naiskos mit der Kassetten-
decke39, von dessen reicher Profilierung die Zeichnung berichtet. Die
Basis springt nach unten weit vor, wie wir das auch an den Originalen
der Vasenheroa anzunehmen haben werden. An dem besten Giebel
im Tarentiner Museum (ob er mit der Zeichnung identisch ist, kann
ich nicht feststellen) nehmen vier Metopen zwischen fünf Triglyphen
die Front ein und setzen sich an den Schmalseiten fort. Die Breite
des Naiskos beträgt am Giebel gemessen 90 cm. Bei der starken Stil-
mischung in Unteritalien ist es sehr wohl möglich, daß ionische Halb-
säulen diesem dorischen Gebälk als Stütze gedient haben.
Ein zweiter ähnlicher Giebel trägt im Innern noch Reste von
roter Farbe, doch fehlen hier Metopen und Triglyphen. Ihm schließen
sich zwei weitere entsprechende Reste von Grabmonumenten an40.
Aus Tarent stammt auch der Giebel 999a (Conze-Puchstein) in
Berlin, der zu unseren Tarentiner Stücken die beste Analogie bietet,
und die Reste b—e werden zu Denkmälern gleicher Art gehören.
Ein anschauliches Bild von dem Aussehen der Tarentiner Naiskoi
vermag uns ein Grabmal zu geben, das ich im Museum von Potenza
fand. Der großen Freundlichkeit des Direktors Cav. de Cicco ver-
danke ich die Photographie, nach der die hier (auf Taf. I vgl. XVII d)
veröffentlichte Zeichnung mir von Herrn Dr. Küster gütigst angefertigt
wurde. Wir können es ohne weiteres zur Rekonstruktion der Ta-
rentiner Grabbauten verwenden, denn es stammt aus Metapont, über
dessen starke Beeinflussung durch Tarent schon oben gesprochen
worden ist.
Die Höhe des Ganzen bis zur Giebelspitze beträgt 1,26 m, die
Breite des Giebels 63, die des Sockels 71 cm, dessen Höhe 23 cm
erreicht.
Auf einer Basis, die ihrerseits auf einer Plinthe ruht, erhebt sich
auf einer dieser unteren Plinthe genau entsprechenden Standplatte ein
Naiskos, wie wir ihn genugsam von den Vasenbildern her kennen.
Vorspringende Halbsäulen auf zweistufiger Basis werden oben ohne
Ueberleitung von einer viereckigen Deckplatte bekrönt, über der auf
einem niedrigen Epistyl der schmucklose Architrav, vom Giebel über-
dacht, sich erhebt. Die beiden Eckakroterien sind erhalten.
Leider fehlt auch diesem so wohl konservierten Architekturstück
der figürliche Schmuck, wenigstens ' hat sich auch nicht die geringste
Spur von Bemalung erhalten — und es kann kaum einer vorhanden
gewesen sein, denn im Grunde des Denkmals ist in sehr großen, un-
schönen Buchstaben die Inschrift eingegraben :
p.
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