LYRISCHES
VON
JOHANNES SCHLAF
I. DIE HYACINTHE
In einem eigens dazu hergerichteten Glas habe ich eine Hyacinthenzwiebel.
Wie köstlich zu beobachten, wie sich hier die Natur gestaltet!
So schlicht, so still, mit so kräftigem, wohligem Behagen!
Zuerst ist es nur die Zwiebel. Aber wie viel Freude, sie zu betrachten,
wie sie da vor mir auf meinem Schreibtisch steht, zwischen allerlei Kleinkram
und Erinnerungen, selbst eine werte, liebe Erinnerung!
Das zartfrische Farbenspiel ihrer Schaale: in allen feinen und feinsten
Nuancen spielend zwischen Braun, Bläulich, Weiss, Violett und Lila. Oben ist
ein hellgrünes, gilbliches Spitzchen, mit dem der innerlich schlummernde,
treibende Lebenskeim zu erwachen beginnt. Unten viele feine, lichtweisse
Wurzelfaserchen, die sich munter in das Wasser hinabschlingen.
Die Lust, das unbändige Behagen in diesen Windungen! Das Spreizen
dieser Formen!
Man muss unwillkürlich darüber lachen!
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VON
JOHANNES SCHLAF
I. DIE HYACINTHE
In einem eigens dazu hergerichteten Glas habe ich eine Hyacinthenzwiebel.
Wie köstlich zu beobachten, wie sich hier die Natur gestaltet!
So schlicht, so still, mit so kräftigem, wohligem Behagen!
Zuerst ist es nur die Zwiebel. Aber wie viel Freude, sie zu betrachten,
wie sie da vor mir auf meinem Schreibtisch steht, zwischen allerlei Kleinkram
und Erinnerungen, selbst eine werte, liebe Erinnerung!
Das zartfrische Farbenspiel ihrer Schaale: in allen feinen und feinsten
Nuancen spielend zwischen Braun, Bläulich, Weiss, Violett und Lila. Oben ist
ein hellgrünes, gilbliches Spitzchen, mit dem der innerlich schlummernde,
treibende Lebenskeim zu erwachen beginnt. Unten viele feine, lichtweisse
Wurzelfaserchen, die sich munter in das Wasser hinabschlingen.
Die Lust, das unbändige Behagen in diesen Windungen! Das Spreizen
dieser Formen!
Man muss unwillkürlich darüber lachen!
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