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Was sollen wir mit fremder Menschen

gleichgiltigem Leid, gleichgiltiger Lust?!

Du gieb ihm Wort erst, Wert und Weihe,

Du — aus dem Glauben deiner Brust!

Wir wollen dich, nicht — uns, nicht andre!

wir wollen dich, was dich bewegt,

was dich . . . auf adlerfreien Schwingen

dem Staub entträgt,

dem Staub, dem Dunst, in dem wir ringen,

der Mühsal zwischen heut und morgen,

die uns mit ewigen Pfennig-Sorgen

um unser bestes Teil betrügt!

Mit deines Wortes mächtigem Werde

zerreiss die Nebel, schaff uns Licht —

und über unserem kleinen Dasein

mit seinem riesengrossen Leid

zeig uns die morgengoldenen Feuer

der Sonne deiner Ewigkeit!

Caesar Flaischlen

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