GENUG
Ein Ritter ritt durchs reife Korn,
Den Zügel lafs und ohne Sporn.
Es frafs der breite Gaul im Schritt,
Nahm manche gelbe Ähre mit.
Der Sommersonne voller Strahl
Lag funkelnd auf dem schwarzen Stahl
Des Rüstkleids, das der Ritter trug,
Im Schild stand ihm ein Wort: GENUG.
Es lag die Lanze vor ihm quer,
Darauf die Eisenrechte schwer.
Als er an eine Quelle kam,
Den Helm er sich vom Haupte nahm,
Kniete nieder in den Kieselsand,
Schöpfte Wasser mit der Eisenhand,
Und liefs es wieder fliefsen dann;
Liebreich sah er das Fliefsen an:
Mein Herz war heifs in Kampfgetos,
Mich liefs die Liebe nimmer los,
Nun reite ich nach Haus im Schritt
Und bringe blos ein Lächeln mit:
Genug.
C 182 3
Ein Ritter ritt durchs reife Korn,
Den Zügel lafs und ohne Sporn.
Es frafs der breite Gaul im Schritt,
Nahm manche gelbe Ähre mit.
Der Sommersonne voller Strahl
Lag funkelnd auf dem schwarzen Stahl
Des Rüstkleids, das der Ritter trug,
Im Schild stand ihm ein Wort: GENUG.
Es lag die Lanze vor ihm quer,
Darauf die Eisenrechte schwer.
Als er an eine Quelle kam,
Den Helm er sich vom Haupte nahm,
Kniete nieder in den Kieselsand,
Schöpfte Wasser mit der Eisenhand,
Und liefs es wieder fliefsen dann;
Liebreich sah er das Fliefsen an:
Mein Herz war heifs in Kampfgetos,
Mich liefs die Liebe nimmer los,
Nun reite ich nach Haus im Schritt
Und bringe blos ein Lächeln mit:
Genug.
C 182 3