Pan <Berlin> (2.1896-97 (Heft III und IV))

„Clacton on seai"

Es war eine der jüngst aufgekommenen See-Stationen, die ihre Küste dem vollen Süden
darbot, und wo die Engländer, besonders im Winter, gern einige Tage freie Luft und Licht
geniefsen.

Ich stieg aus, und kaum hatte ich zehn Schritte vom Landungsplatz zurückgelegt __

sah ich den langen, hageren Pastor des Orts mit einem Harmonium mitten auf der grünen
Wiese und um ihn eine kleine, fröhliche Gemeinde zum Gottesdienst versammelt. Er hielt eine
feierliche, herzliche Ansprache. Und ich war noch so krank und widerstandslos, dafs ich den
Hut herunternahm und mich dazu stellte.

Später safs ich an der Küste und blickte Stundenlang hinaus auf das Meer gegen
Deutschland und beobachtete die Millionen weifser Wellenköpfe auf diesem unvergleichlich
blauen Grund. — Der Dampfer war längst fort. — Beide Dampfer waren längst fort. — Die
Riesenfläche frei für schrankenlose Gedanken; schrankenlos, wie das Meer mit seiner kolossalen
Monotonie.

C 191 I)