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C. J. H. VOYSEY, FRIES
FÜR DEN PAN GEZEICHNET

DAS ENGLISCHE BUCH

INE sachgemäfse, künstlerische Aus-
stattung des Buches ist im Allgemeinen
in Deutschland so wenig ausgebildet, dafs
es gut sein wird, sich zunächst zu fragen,
was man vom Buch verlangen soll.

Das Papier weich und fest; nicht zu
weich, um nicht auf der Rückseite den
Eindruck der Type zu zeigen. Eine

glänzende, glatte Oberfläche ist unangenehm für Auge und
Hand; der Druck erscheint kalt und frostig; die Glanzlichter
stören beim Lesen. Ein mattes, am besten etwas rauhes Papier
von gelblichem Weifs ist für das Auge am wohlthuendsten.
Für die Type gilt als erster Grundsatz, dafs sie gut leserlich
ist und dem Auge auf die Dauer nicht weh thut. Die latei-
nische Type, die auch im deutschen Druck immer weitere
Verbreitung findet, verdient aus diesem Grunde wegen ihrer
grösseren Einfachheit den Vorzug. Sache des individuellen
Geschmackes wird es sein, dem einzelnen Buchstaben mehr
oder weniger Abwechslung zu geben, was angesichts der
gleichgültigen und charakterlosen Type, die vorherrscht, be-
sonders wünschenswert erscheint. — Der Drucker sollte
vor allem neben sorgfältiger Liniierung auf einen regelmäfsi-
gen Abstand zwischen den einzelnen Buchstaben und den ein-
zelnen Wörtern sehen. Besonders in letzterer Beziehung wird

viel gefehlt. Dabei sollten diese Abstände nicht zu grofs
sein, um die Seite nicht fleckig erscheinen zu lassen. Beson-
dere Aufmerksamkeit ist darauf zu verwenden, dafs der
Satzspiegel stets in gleicher Höhe beginnt und auf beiden
Seiten des aufgeschlagenen Buches gleichmäfsig breite Innen-
und Aufsenränder freiläfst. Ein Zusammenrücken des Satz-
spiegels nach der Mitte, so dafs der äufsere Rand etwas breiter
■wird, giebt der Doppelseite ein geschlosseneres Aussehen. —
Der Einband hat den Zweck, die Blätter des Buches zu-
sammenzuhalten und vor Schmutz und Beschädigung zu be-
wahren. Er wird daher aus festem Rücken und Deckel
bestehen müssen. Da von dem Rücken, als von dem Träger
des Buches, besondere Haltbarkeit verlangt wird, so läfst sich
auch bei einfacherem Deckel ein Lederrücken rechtfertigen.
Immerhin erinnert diese Zwiegestalt, die wir mit Halbfranz
zu bezeichnen pflegen, recht stark an die Häuser mit prunk-
voller Front und ärmlichem Hof. Jedenfalls sollte man die
Verbindung von Leder und Papier vermeiden. Am besten
wird es immer sein, nur ein Material in Anwendung zu
bringen; also entweder Leder oder Leinwand; die Füllung
des Deckels natürlich aus steifer Pappe. Den steifen Deckel
sollte man nur aufgeben für den Pergamentband; und man
sollte andererseits Pergament nur verwenden ohne Einlage; der
Reiz des Materials liegt in der elastischen Nachgiebigkeit bei

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