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den freien Mut des freien Manns!
Wer etwas will, der kann's . . .

der kanns!

und würd' es eine Welt ihn kosten.

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Und das allein ist's, drum sich's handelt,

wie Welt und Zeit auch stürmt und wandelt

mit Allem, was du je begannst:

dass ohne Vorwurf, ohne Lüge,

dass ohne Reue, ohne Rüge,

auch vor dem eigenen Tribunal,

dass du mit ruhigem Gewissen

zurück- und vorwärtsblicken kannst

auf deines Jahres stille Mühe -

ob du verlorst, ob du gewannst.

Nicht fremden Anderen zu Dank -
was denn auch sollen diese Andern!
es ist ja doch ein stetes Wandern
voll Mifsgunst überall und Zank!
Nein Dir allein zu Recht und Ehre,
Dir allein zu Lust und Last: ■
Deinem Glauben, Deinem Leben,
Deinem Schaffen Genüge zu geben.

Mag man's dann loben oder tadeln,

was liegt daran!

Es wird sich immer adeln,

trotz Acht und Bann:

wer ohne Vorwurf, ohne Luge,

wer ohne Reue, ohne Rüge

zurücksehn darf und sagen kann

von seines Jahres stiller Mühe:

er habe seine Pflicht gethan —

ob er verlor, ob er gewann —

und weder Glück noch Unglück
hab' je was über ihn vermocht,
und weder Täuschung noch Erfüllung
das freie Herz ihm unterjocht!

Caesar Flaischlen

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