SAPPHO
DER REITER
An meinem Herzen
im weichen Rot
schliefen die lüsternen
Schlangen wie tot.
Vor deiner Augen
schillernder Pracht
sind alle die Schlangen
zum Tag erwacht!
Wir kannten den Reiter
und ahnten die Macht —
er fafste die flatternde
Mähne der Nacht,
die Scharlachdecken
bluteten rot —
wir kannten den Reiter ■
es war der Tod.
VENUS
MARIA
Du bist die Reine,
die in Gefahr
keiner sterblichen Mutter
Schofs gebar.
Frei über des Daseins
farbiges Meer
fährst du in silberner
Muschel daher.
Und wo du erscheinest
bei Kummer und Not
hellen die finsteren
Wellen sich rot;
und alle die Dinge,
nah und fern,
sie stimmen die Lichter
nach deinem Stern.
Ich höre der Lieder
dämonische Ruh —
ich höre die Stürme —
und das bist du!
Ludwig B. Derleth.
DER REITER
An meinem Herzen
im weichen Rot
schliefen die lüsternen
Schlangen wie tot.
Vor deiner Augen
schillernder Pracht
sind alle die Schlangen
zum Tag erwacht!
Wir kannten den Reiter
und ahnten die Macht —
er fafste die flatternde
Mähne der Nacht,
die Scharlachdecken
bluteten rot —
wir kannten den Reiter ■
es war der Tod.
VENUS
MARIA
Du bist die Reine,
die in Gefahr
keiner sterblichen Mutter
Schofs gebar.
Frei über des Daseins
farbiges Meer
fährst du in silberner
Muschel daher.
Und wo du erscheinest
bei Kummer und Not
hellen die finsteren
Wellen sich rot;
und alle die Dinge,
nah und fern,
sie stimmen die Lichter
nach deinem Stern.
Ich höre der Lieder
dämonische Ruh —
ich höre die Stürme —
und das bist du!
Ludwig B. Derleth.