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Beziehungen zwischen Lehrer und Schüler und nur flüchtige
Worte gelegentlich einer Korrektur, sondern häufigen
Gedankenaustausch und enge Seelengemeinschaft.

Die Resultate dieses seines segensreichen Apostelamtes
zeigen sich mit nicht minderer Klarheit in der Ausstellung,
in welcher L'ecole des beaux arts allsommerlich die Arbeiten
der besten Schüler jedes Ateliers zusammenstellt. Hier unter-
werfen sich auch die Lehrer der Kritik, man kann ihre
Methoden, ihre verschiedenen Lehrprinzipien verfolgen und
die Wirkung ihres Einflusses, das Zurückbleiben oder den
Fortschritt der Einzelnen würdigen. Eine solche Ausstellung
bietet mehr als eine blofse Zusammenstellung; sie giebt nütz-
liche Aufschlüsse über die Entwickelung der einzelnen Talente

und ihrer Fortschritte. Hier hatte man auch Gelegenheit,
die erwähnte Judith von Bourbon, die kampffrohen Gemälde
Lehmanns, die physiognomischen Studien Burdys, die ge-
wichtigen, naiven Charakterstudien vonMilcendeau zu sehen,
hier enthüllten sich auch Pierre und Payret Dortail, und bei
einem Vergleich der betrefFenden Resultate mit denen aus den
Ateliers von Gerome und Bonnat kann jeder erkennen, welche
Verjüngung die französische Schule dem Meister schuldet,
der nicht nur ob seiner eigenen Werke zu bewundern ist,
sondern auch ob seiner fruchttragenden Begeisterung und ob
der Anregung, die er den jungen Talenten zu originaler und
neuartiger Ausbildung ihres Könnens bietet.

Roger Marx

kt-V-f, t/M

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