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Mas Werk stellt sich äusserlich als die gemeinsame Arbeit des
Schriftstellers, des Tonsetzers und des Malers dar. Die Verfasser
haben aber eine Gesammtwirkung von Text, Musik und Bildern in der
Weise zu erreichen versucht, dass nicht von vorn herein eine Kunst
in den Dienst der anderen gestellt, eine Rückwirkung von einer Kunst
auf die andere geübt worden wäre, sondern dass der Dichtung, der
Musik und der Malerei gleiche, selbständige Entwicklung vergönnt
war und jede von ihnen absolute Geltung beanspruchen darf.

Der Verfasser des Textes hat die Prosa-Idylle des Maler
Müller, der man als einer Behandlung der griechischen Halbgötterwelt
mit derbem deutschem Humor im Gegensatz zur galanten Mythologie
im damals herrschenden Geschmack literarisch eine bedeutende Stellung
zuerkennen muss, in die Form des Singspiels gebracht, die in der
deutschen Literatur von keinem geringeren als Goethe eifrig gepflegt
und empfohlen wurde.

Die Musik bleibt von jedem Anklang an eine moderne Richtung
der grossen Oper fern und schliesst sich im Stil an die, nun über ein
Jahrhundert zurückliegenden deutschen Singspiele an, als deren ältester
Patron Bach mit seinem „Phoebus und Pan" und mehr noch Händel
mit „Acis und Galatea" gelten kann. Die zahlreichen, mit Erfolg
gekrönten Neuaufführungen kleinerer Singspiele der alten Meister
(Haydn „Apotheker", Mozart „Bastien und Bastienne") zeigen, dass
auch im grossen Publikum das Bedürfniss nach der Ausfüllung einer
Lücke in der modernen musikalischen Produktion um so lebhafter
besteht, je complicirter der Apparat der grossen Oper geworden ist.

Zugleich mit der Musik entstand eine Reihe von Zeichnungen,
welche bald näher bald ferner an die Dichtung sich anlehnend, die
Welt dieser in froher Sinnlichkeit sich bewegenden antiken Fabel-
wesen schildern. Es sind nicht „Illustrationen"' im engern Sinn, sondern
selbständige Erfindungen, die derselben Stilempfindung entsprungen
wie die Musik, ferne von allem modernen Realismus eine strenge,
rythmische Form einhalten.

Die Technik der Lithographie, welche der Maler zur Ausführung
seiner Zeichnungen benützte, ermöglichte ebenso die unmittelbare Ver-
vielfältigung seiner Schöpfung, wie eine dem Werk angemessene
Farbengebung. Das Bestreben ging zugleich darauf hin, auch in
ornamentalem Sinne Text, Noten und Zeichnungen in harmonischer
Wirkung- zu vereinigen und, unterstützt durch Verwendung der vor-
nehmsten Materials und sorgfältigster technischer Ausführung, den
„Klavier-Auszug" zu einem künstlerischen Ganzen zu gestalten.

Hier abzutrennen!

Der Unterzeichnete bestellt hiermit bei der Buchhandlung

von

bei dem Verleger J • A • PECHT in CO N STANZ

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