EMIL ORLIK, HAFEN
GEDICHTE
VON PAUL WERTHEIMER
DER TEPPICH
KARL VON LEVETZOW ZU EIGEN
Sehr viel Gold ist in mein Lied gewoben,
helle Fäden von der Morgensonne,
Funkelglanz der bebenden Gestirne
und das dunkle Blau der Sommernächte . .
Sehr viel Blumen sind hineinverbreitet
in den weichen Teppich meines Liedes —
heifse Rosen, die beseligt atmen,
und die schwer geneigten Hyacinthen.
Und von Frauen, die darüber gingen,
ist ein feiner, flücht'ger Duft gefangen
in des Teppichs mattem Lichtgewebe.
Frauen mit dem lässig-müden Gange,
Frauen mit den zierlich-leichten Tritten,
Alle, die ob meinem Traume schwebten,
hat der Teppich heimlich aufgenommen —
Und du hörst daraus Gewänder rauschen
und du hörst die feinen, flücht'gen Tritte
vieler Frauen und die flüchtig feinsten —
leiser Elfen, die im Mondesdämmer
über den beseelten Teppich spielten . ..
C 87 B
GEDICHTE
VON PAUL WERTHEIMER
DER TEPPICH
KARL VON LEVETZOW ZU EIGEN
Sehr viel Gold ist in mein Lied gewoben,
helle Fäden von der Morgensonne,
Funkelglanz der bebenden Gestirne
und das dunkle Blau der Sommernächte . .
Sehr viel Blumen sind hineinverbreitet
in den weichen Teppich meines Liedes —
heifse Rosen, die beseligt atmen,
und die schwer geneigten Hyacinthen.
Und von Frauen, die darüber gingen,
ist ein feiner, flücht'ger Duft gefangen
in des Teppichs mattem Lichtgewebe.
Frauen mit dem lässig-müden Gange,
Frauen mit den zierlich-leichten Tritten,
Alle, die ob meinem Traume schwebten,
hat der Teppich heimlich aufgenommen —
Und du hörst daraus Gewänder rauschen
und du hörst die feinen, flücht'gen Tritte
vieler Frauen und die flüchtig feinsten —
leiser Elfen, die im Mondesdämmer
über den beseelten Teppich spielten . ..
C 87 B