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Pařízek, Aleš Vincenc
Religion der Unmündigen: zum gemeinnützigen Gebrauche katholischer Eltern, und Lehrer — Prag, 1786 [VD18 14371510]

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https://doi.org/10.11588/diglit.38828#0111
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sind das nicht rhörichte Leute? B>. Ja wohl.
V. Nicht wahr? sie sollten lieber fröhlich
feyn, daß es andern wohlgehl? Aller-
dings. V. Und isi das nicht abscheulich,
wenn man andere Menschen haßt, weil ihnen
Gott mehr, als uns gegeben hat ? A.
Recht abscheulich. V. Giengesi du gerne mit
Leuten nm , welche dir beßwegen feind waren,
weil du größer, oder schöner als sie bist,
weil du ein gutes Kleid, oder sonst was an-
genehmes hast ? L. Mit solchen Menschen
möchte ich nicht gerne was zu thuu haben.
V. So stehest du , mein liebes Kind! was
der Neid für ein schändliches Laster scy ! nei-
dische Menschen quälen sich selbst mit unnö-
thiger Traurigkeit; sie sind bey andern ver-
haßt; viele Leute, die ihr böseS Herz kennen,
scheuen sich vor ihnen. Und bemerke doch,
wie dumm diese Menschen sind ; hilft es ihnen
denn etwas , daß sie andere beneiden? bekom-
men andere Leute dcßwegeu weniger, weil sie
mit ihrem neidischen Herzen es wünschen?
A. Äein. V. Oder sie mehr? N. Nein;
auch nicht. V. Wenn ein Vater die Speise
seinen Kindern, und Knechten ausrheilt, wird
er sich von einem Knechte verschreiben lassen,
wie viel er jedem geben soll? Lc. Das wäre
ein stolzer, und unhöflicher Knecht, welcher
dieses rhun wollte. V. Wie frech ist als-
ein böser neidischer Mensch ? der Gott vor-
schreiben will, wie er seine Güter austheileu
 
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