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Pařízek, Aleš Vincenc
Religion der Unmündigen: zum gemeinnützigen Gebrauche katholischer Eltern, und Lehrer — Prag, 1786 [VD18 14371510]

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https://doi.org/10.11588/diglit.38828#0118
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Minter habe? B>. Allerdings. V. Die
Iugendjahre, mein liebes Kind! find der
Frühling, und die männlichen Jahre, in de-
nen ich siehe, sind der Sommer des mensch-
liehen Lebens. Wenn diese Jahre vorbey
sind, denn kämmt der Winter, das graue Al-
ter hcrbey. Wer im Frühling und Som-
mer nicht fleißig ist , hat im Winter des ho-
hen Alters nichts, oder wenig zu verzehren.
Indem der Vater dieses sprach, nahm
er das Kind liebreich bey der Hand, und sag-
te : warum hat dir doch Gott diese Hände ge-
geben ? Kannst du was Gutes damit verrich-
ten ? A. O ja. V. Was hast du heute
Gutes damit gethan? A. Ich habe mich
angekleidet, und gewaschen; dann aß ich ein
wenig, hernach legte ich meine Spielsachen,
die ich gestern gebraucht hatte, in das Schränk-
lein. V. Und sonst nichts? A. Nein;
hernach riefen sie mich , und wir giengen.
V. Wie? wenn du nun täglich es so mach-
test ? du kleidetest dich eine Stunde an, wü-
schest dich, machtest den Kopf zu rechte,
tränkest; legtest die Spielsachen zu rechte,
dann giengen wir spaßieren, dann ässen wir,
und endlich würde es darüber Nacht: wäre
das nicht ein angenehmes Leben? Es
schiene freylich so ; aber — V. Ja, aber
was würde daraus werden? Wäre denn die
Ameise nicht klüger als du ? L. Ja wohl.
V.
 
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