352 BRÜGGE.
Noch ein drittes Bild, ein Christuskopf, wird in der Akademie
dein Johann Tan Eyck zugeschrieben. Es ist der alt hergebrachte
Typus, der sich raodificirt in allen altern Darstellungen von Christus
wiederfindet. Unser Bild hat die gröfste Aehnlichkeit mit dem
Christuskopf von Joh. van Eyck im Berliner Museum, der mit dem
Jahr 1438 den 31. January und dem Namen des Meisters bezeichnet
ist. Das Bild in Brügge hat oben im Rahmen folgende Inschrift:
IHESVS VIA. IHS. VERITAS. IHESVS VITA, und unten auf dem
Rahmen Specios forma p filius hoim. sodann unten auf dem äufsern
Rahmen:
AVE. IXH. XAN.
Jojes ite egcft äfittotor anno 1440 : 30 $anmrij.
Die zweite Vier der Jahrzahl ist etwas beschädigt, so dafs sie
bei der alten Form dieser Zahl wie ein 2 aussieht.
Da die Ausführung dieses Bildes nicht der Vortrefflichkeit der
andern Werke des Meisters entspricht, so zweifelt man an der Ori-
ginalität desselben. Geschenkt wurde es der Akademie im Jahr
1788 von Hrn. Joseph von Busscher.
Die Akademie besitzt auch einen Stich in der Art einer alten
Zeichnung nach einem Bilde von Joh. van Eyck: es stellt die heil.
Barbara vor, welche sitzend einen Palmzweig in der linken und ein
Buch in der rechten Hand hält; hinter ihr ist ein im Bau begrif-
fener achteckiger Thurm, im Hintergrund Stadt und Landschaft.
Unten steht IOHES DE EYCK ME FECIT. 1437.
Diese Abbildung ist nach einem grau in Grau gemalten Bilde,
welches ehedem dem Professor Joh. Enschede von Harlera gehörte
und sich nun im Besitz des Hrn. F. van Ertborn in Utrecht befin-
det. Gestochen wurde es von Cornelius van Noorde 1769.
Hans Memling. Grofses Altarblatt mit zwei Flügelbildern.
1) Das Mittelbild stellt die Taufe Christi vor; oben im Himmel ist
Gott Vater mit dem heil. Geist; links kniet ein Engel (er ist ohne
Flügel in der Kleidung eines Diakons) und hält das Gewand Christi.
Links in der Landschaft ist die Predigt Johannis dargestellt und
rechts Christus, sowie auch vier Jünger unter Bäumen, wandelnd.
Den Hintergrund bildet eine Stadt.
2) Der Flügel links: Der Donatar kniend mit einem jungen
Sohn, hinter ihm Johannes der Evangelist. ..
3) Der Flügel rechts: Die kniende Frau mit vier Töchtern;
hinter ihnen steht eine Heilige in geistlicher Kleidung und nut
einer Krone auf dem Haupte; sie hält ein Buch, worauf gleichfall8
eine Krone liegt.
4) Aufsen auf den zusammengeschlagenen Flügeln: Maria, w
rothem Kleid und Mantel, hält sitzend das Christkind auf ihrem
Noch ein drittes Bild, ein Christuskopf, wird in der Akademie
dein Johann Tan Eyck zugeschrieben. Es ist der alt hergebrachte
Typus, der sich raodificirt in allen altern Darstellungen von Christus
wiederfindet. Unser Bild hat die gröfste Aehnlichkeit mit dem
Christuskopf von Joh. van Eyck im Berliner Museum, der mit dem
Jahr 1438 den 31. January und dem Namen des Meisters bezeichnet
ist. Das Bild in Brügge hat oben im Rahmen folgende Inschrift:
IHESVS VIA. IHS. VERITAS. IHESVS VITA, und unten auf dem
Rahmen Specios forma p filius hoim. sodann unten auf dem äufsern
Rahmen:
AVE. IXH. XAN.
Jojes ite egcft äfittotor anno 1440 : 30 $anmrij.
Die zweite Vier der Jahrzahl ist etwas beschädigt, so dafs sie
bei der alten Form dieser Zahl wie ein 2 aussieht.
Da die Ausführung dieses Bildes nicht der Vortrefflichkeit der
andern Werke des Meisters entspricht, so zweifelt man an der Ori-
ginalität desselben. Geschenkt wurde es der Akademie im Jahr
1788 von Hrn. Joseph von Busscher.
Die Akademie besitzt auch einen Stich in der Art einer alten
Zeichnung nach einem Bilde von Joh. van Eyck: es stellt die heil.
Barbara vor, welche sitzend einen Palmzweig in der linken und ein
Buch in der rechten Hand hält; hinter ihr ist ein im Bau begrif-
fener achteckiger Thurm, im Hintergrund Stadt und Landschaft.
Unten steht IOHES DE EYCK ME FECIT. 1437.
Diese Abbildung ist nach einem grau in Grau gemalten Bilde,
welches ehedem dem Professor Joh. Enschede von Harlera gehörte
und sich nun im Besitz des Hrn. F. van Ertborn in Utrecht befin-
det. Gestochen wurde es von Cornelius van Noorde 1769.
Hans Memling. Grofses Altarblatt mit zwei Flügelbildern.
1) Das Mittelbild stellt die Taufe Christi vor; oben im Himmel ist
Gott Vater mit dem heil. Geist; links kniet ein Engel (er ist ohne
Flügel in der Kleidung eines Diakons) und hält das Gewand Christi.
Links in der Landschaft ist die Predigt Johannis dargestellt und
rechts Christus, sowie auch vier Jünger unter Bäumen, wandelnd.
Den Hintergrund bildet eine Stadt.
2) Der Flügel links: Der Donatar kniend mit einem jungen
Sohn, hinter ihm Johannes der Evangelist. ..
3) Der Flügel rechts: Die kniende Frau mit vier Töchtern;
hinter ihnen steht eine Heilige in geistlicher Kleidung und nut
einer Krone auf dem Haupte; sie hält ein Buch, worauf gleichfall8
eine Krone liegt.
4) Aufsen auf den zusammengeschlagenen Flügeln: Maria, w
rothem Kleid und Mantel, hält sitzend das Christkind auf ihrem