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von 1504 bis 1508. 71

53. Die heilige Catharina von Alexandrien.

Auf Holz. Hoch 27" br. 21".

Mehr als halbe Figur, beinahe Lebensgrösse, links ge-
wendet. Sie legt die rechte Hand auf die Brust und stützt
sich mit dem linken Arm auf das llad ihres Marterthums.
Ihren Kopf wendet sie nach einem links vom Himmel kom-
menden Lichtstralü im Ausdruck der seligsten Begeisterung
empor, wie denn überhaupt die ganze Gestalt überaus be-
wegt und doch göttlichen Friedens voll erscheint. In dem
landschaftlichen Hintergrund sieht man einen Fluss, der
sich längs den mit Bäumen und Häusern besetzten Ufern
hinzieht. Die Ausführung ist höchst geistreich und wie aus
einem Gusse sehr dünn gemalt, so dass man häufig die
Zeichnung und die Schraffirungen auf dem Kreidegrund
durchsieht. Die Landschaft ist nur skizzenhaft behandelt.
Dieser leichten Behandlungsweise ist es auch zuzuschreiben,
wenn einige Theile weniger durchgebildet und vollendet
sind, wie gewöhnlich bei Rafael. Das herrliche Bild ist
im Allgemeinen vortrefflich erhalten, nur am Ansatz der
Haare und im Schatten der Stirne sind einige leichte Über-
malungen bemerkbar. Siehe I S. 119.

Aus der Gallerie Aldobrandini in Rom erstand es Hr.
Day aus London und verkaufte es an Lord Northwick um
L. 2000. — Jetzt besitzt es Hr. William Beckford in
Ballt.

Gest. von A. Buucher Desnoyers 1824 fol.

Verschiedene Federentwiirfe zu dem Bilde befinden sich
gleichfalls in England: Nur der Vordertheil des Kopfes im
Nachlass Lawrence, Cat. N. 370.—Die ganze Figur in der
Sammlung des Herzogs von Devonshire zu Chatsworth. Verz.
N. 453.

Den Carton in der Grösse des Gemäldes bewahrt die
Pariser Sammlung von Zeichmingen. Verz. N. 482.

Eine alte Copie des Bildes besitzt Prinz Trubetzkoy in
S. Petersburg.
 
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