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112 Wanderfjahre und Heimkebhr

Sn neuerer Zeit hat fidh denn audh ein Kunfthiftoriker,
Haro Springer, über das Namenszeichen einfacdh hin-
weggefeßt und vier frühe Stidhe in Dürers Wanderzeit
verwiefen. Wenn wir hier die Meihe erweitern bis zur
„Feinen Fortuna‘, {o glauben wir uns dazı berecdhtigt
aus den angeführten SGründen,

3,

Mit einem vollen Akkord fekt Dürer ein: „Maria mit
der Heufchrede‘, Er muß in der Werkftätte des noch
unbeFannten Kupferftechers wader gearbeitet haben, ehe
er diefen feinen erften Wurf gewagt hat, Zwei Zeich-
nungen find noch erhalten (in Erlangen und in Berlin),
in denen er fih das Stofflihe erft forgfam überlegte.
Die hHeilige Familie auf und an der Mafenbank ift noch
ganz in Schongauers Art, Wo aber hätte der Frübhere
eine Landfchaft gegeben, die fo ins einzelne geht! Kern-
deuffches Land, in ferne Weiten fidh erftrecend, und doch
zum fraulidh engumfeloffenen Paradiesgärtlein gewan-
delt. SGoftyater fchaut mit Wohlbehagen drein in diefes
Zal des Friedens. Man Fann es wohl nachfühlen, wie
Dürer fih während der Arbeit freute, dasg dem Meifter
in Kolmar zeigen zu Fönnen, Eine ‚, Auch-ih‘-Stimmung
wird es {hon gewefen fein, nur war fie befheidener und
freundlicher alg das Anch io des ftolzen Stalieners.

Zwei Blätter folgen, redht für die Maffe gedacht, und
doch von einem Künftler, der fich nicht fortwirft. „„Das
 
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