Versuch zu einer Darstellung u. Kritik der FRKüDschen Neurosenlehre. 657
scheinlichkeit dafür, daß sich in der Analyse das Assoziieren in der
Richtung der persönlichen Wünsche bewegen wird. Daß aber das
Assoziieren damit eine ganz andere Kategorie einschlägt als wie die
Vorstellungsbewegung im Traume, dürfte ein Anzeichen dafür sein,
daß im Traume weit andere psychische Bedingungen gegeben sind
als wie in der Analyse. Freud aber, für den das Assoziieren in
der Analyse nur das rückläufige Begehen eines schon im Traumvor-
gang zurückgelegten Weges ist, wird auch für diese kategoriale
Umwandlung, die das Traumbild in der Analyse zum Wunschge-
danken erfährt, ein Korrelat der Traumarbeit hypostasieren. Er
nennt diese dritte Komponente der Traumarbeit die Umwandlung
zur Darstellungsfähigkeit. Diese Umwandlung kann in mehr
oder minder direkter Weise geschehen. Entweder ein gedankliches
Element des latenten Trauminhaltes wird dargestellt, indem ein über-
tragener Begriff in seinem unmittelbaren Sinne genommen und ver-
bildlicht wird, so z. B. wenn ein »Hochstehender« als Mann auf einem
Turm dargestellt wird. Oder ein Sachverhalt des latenten Traum-
inhaltes wird dargestellt, indem für ihn ein andersartiger, symbo-
lisierender Inhalt substituiert wird, so z.B. wenn Beine durch
Säulen und Pfeiler dargestellt werden. Oder aber ein latentes Ele-
ment wird dadurch darstellungsfähig gemacht, daß zunächst seine
Wortbezeichnung assoziativ mit einer anderen, bildlichen ver-
tauscht und diese dargestellt wird. So wird z. B. »Unordnung« ver-
wandelt in »Kraut und Buben« und diese werden dargestellt durch
Wagen, von denen jeder mit anderem Gemüse gefüllt ist, »über-
flüssig« wird dargestellt durch ein Hotel mit tropfenden Wänden und
dergleichen. Von hier aus eröffnet sich die Möglichkeit, eine ufer-
lose Symbolik (unter der wieder die Sexualsymbolik obenan steht),
und »das ganze Gebiet des Wortwitzes« in die Traumdeutung ein-
zuführen. Dabei denkt Freud yerblüffenderweise keinen Augen-
blick daran zu fragen, ob die betreffende Symbolisierung dem Ana-
lysanden irgendwie bekannt, ob die betreffende Redensart ihm
geläufig sei. »Verfügt man über den richtigen Einfall zur rechten
Gelegenheit, so kann man Träume dieser Art (die sich der sprach-
lichen Verkleidung abstrakter Gedanken bedienen) auch unabhängig
von den Angaben des Träumers ganz oder stückweise auflösen«, so
wird schlankweg versichert. Aber das Kriterium dafür, welches der
scheinlichkeit dafür, daß sich in der Analyse das Assoziieren in der
Richtung der persönlichen Wünsche bewegen wird. Daß aber das
Assoziieren damit eine ganz andere Kategorie einschlägt als wie die
Vorstellungsbewegung im Traume, dürfte ein Anzeichen dafür sein,
daß im Traume weit andere psychische Bedingungen gegeben sind
als wie in der Analyse. Freud aber, für den das Assoziieren in
der Analyse nur das rückläufige Begehen eines schon im Traumvor-
gang zurückgelegten Weges ist, wird auch für diese kategoriale
Umwandlung, die das Traumbild in der Analyse zum Wunschge-
danken erfährt, ein Korrelat der Traumarbeit hypostasieren. Er
nennt diese dritte Komponente der Traumarbeit die Umwandlung
zur Darstellungsfähigkeit. Diese Umwandlung kann in mehr
oder minder direkter Weise geschehen. Entweder ein gedankliches
Element des latenten Trauminhaltes wird dargestellt, indem ein über-
tragener Begriff in seinem unmittelbaren Sinne genommen und ver-
bildlicht wird, so z. B. wenn ein »Hochstehender« als Mann auf einem
Turm dargestellt wird. Oder ein Sachverhalt des latenten Traum-
inhaltes wird dargestellt, indem für ihn ein andersartiger, symbo-
lisierender Inhalt substituiert wird, so z.B. wenn Beine durch
Säulen und Pfeiler dargestellt werden. Oder aber ein latentes Ele-
ment wird dadurch darstellungsfähig gemacht, daß zunächst seine
Wortbezeichnung assoziativ mit einer anderen, bildlichen ver-
tauscht und diese dargestellt wird. So wird z. B. »Unordnung« ver-
wandelt in »Kraut und Buben« und diese werden dargestellt durch
Wagen, von denen jeder mit anderem Gemüse gefüllt ist, »über-
flüssig« wird dargestellt durch ein Hotel mit tropfenden Wänden und
dergleichen. Von hier aus eröffnet sich die Möglichkeit, eine ufer-
lose Symbolik (unter der wieder die Sexualsymbolik obenan steht),
und »das ganze Gebiet des Wortwitzes« in die Traumdeutung ein-
zuführen. Dabei denkt Freud yerblüffenderweise keinen Augen-
blick daran zu fragen, ob die betreffende Symbolisierung dem Ana-
lysanden irgendwie bekannt, ob die betreffende Redensart ihm
geläufig sei. »Verfügt man über den richtigen Einfall zur rechten
Gelegenheit, so kann man Träume dieser Art (die sich der sprach-
lichen Verkleidung abstrakter Gedanken bedienen) auch unabhängig
von den Angaben des Träumers ganz oder stückweise auflösen«, so
wird schlankweg versichert. Aber das Kriterium dafür, welches der